Für uns alle hat sich der Alltag durch das Coronavirus massiv verändert: Die Schulen, an denen wir bundesweit arbeiten, sind zu. Unsere Schülerinnen und Schüler sind wenige Wochen vor wichtigen Abschlussprüfungen mit dem Unterrichtsstoff alleine. Auch die Fellows und das Team von Teach First Deutschland bleiben zu Hause. Aber von Füße hochlegen keine Spur: Wir arbeiten mit Hochdruck daran, Kinder und Jugendliche gerade jetzt beim Lernen und Verantwortung übernehmen zu unterstützen. Was wir dabei lernen und wie es gelingt – hier unser Blog mit täglichen Updates.
Seit Tagen treibt uns die Frage um: Wie können wir als Bildungsorganisation Schülerinnen und Schüler aus sozialen Brennpunkten in den kommenden Wochen unterstützen? Denn klar ist, dass die Schulschließungen gerade diese Jugendlichen besonders treffen. Wunderbare digitale Lernangebote helfen nur begrenzt bis gar nicht, wenn Kinder und Jugendliche wenig geübt darin sind, sich Schulstoff komplett selbstständig zu erarbeiten. Zudem fehlen aus finanziellen Gründen bei „unseren” Schülerinnen und Schülern zu Hause die digitalen Endgeräte oder Wlan, um diese Angebote und Plattformen zu nutzen.
Für die kommenden Wochen und vor allem das nächste Schuljahr müssen wir Möglichkeiten finden, damit diese Schülerinnen und Schüler den Anschluss nicht verlieren – und ihre Abschlüsse und Übergänge schaffen. Deswegen stecken wir – alle Teammitglieder und 242 Fellows – virtuell die Köpfe zusammen und berichten hier, wie wir uns weiterhin für gerechte Bildung stark machen.
Sharing is caring!
Hier sammeln wir die besten digitalen Angebote – von Apps bis zu digitalem Sport:
Für uns alle hat sich der Alltag durch das Coronavirus massiv verändert: Die Schulen, an denen wir bundesweit arbeiten, sind zu. Unsere Schülerinnen und Schüler sind wenige Wochen vor wichtigen Abschlussprüfungen mit dem Unterrichtsstoff alleine. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, sie jetzt beim Lernen zu unterstützen. Was wir dabei lernen und wie es gelingt – hier unser Blog mit täglichen Updates.
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21.5.2021

Lars Becker
Senior Expert Partner & Förderer
Coronasymptome – Meine 4 Herzen schlagen nicht mehr im Gleichtakt
Ja, gleich vier Herzen sind es, die in mir schlagen. Eine komplizierte Welt ist das und war es übrigens schon immer. Erstens verantworte ich unsere politischen Kontakte bei Teach First Deutschland mit und habe deshalb Einblicke in die aktuelle Schulpolitik vor allem im Südwesten der Republik. Zweitens schicke ich jeden Morgen für einen halben Tag meinen Sohn in die Notbetreuung einer Grundschule und meine Tochter in die KITA. Aktuell trägt der junge Mann ganztägig Maske und war einer von zwei Schulkindern, die sich freiwillig testen ließen. Nun ist es Pflicht und das ist gut so. Wie habe ich mich über die anderen Eltern geärgert. Drittens bin ich ehrenamtlich Teil einer Landesarbeitsgemeinschaft “Bildung” in einer Landespartei und viertens sachkundiger Bürger eines Schulbeirats in meiner Wohnstatt Stuttgart.
Man kann das Dilemma vielleicht erahnen. Ich höre und verstehe die Nöte, die Wut, die Sorgen aller Beteiligten im Schulkontext und sehe zugleich großartiges Engagement bis zur Erschöpfung. Ich verspüre aber zuweilen auch den fehlenden Mut mit Leadership voranzuschreiten und Dinge zu probieren sowie die Mutigen, die Neues probieren, auch zu stützen. Oh nein, was passiert, wenn es schiefgeht? Ja, die Gehässigkeit des Boulevard und die Freude vieler Mitbürger*innen andere scheitern zu sehen, lauern schon.
Ich verspüre zudem auch die Müdigkeit, ständig und tagesaktuell neuen Regularien nachzugehen, diese zu vertreten, zu kommunizieren oder mit geballter Faust hinzunehmen. Erleichtert bin ich aber nach wie vor über den vorherrschenden Willen miteinander zu sprechen. Eine laute Minderheit, welche aus unterschiedlichen Gründen ihre Ich-Perspektive als Monstranz vor sich herträgt, einmal außen vor gelassen.
Wir reden zu wenig über den bestehenden Willen weiter miteinander zu kommunizieren. Ja, mich kotzt es auch mal an und ich bin erschöpft und lass das auch mal raus. Das ist menschlich und sollte jedem zugestanden werden. Wenn ich die Wahl und Entscheidung hätte, würde ich mich aber freuen, als gutwilliger Mitbürger, Kollegen, Ehrenamtlicher, Schul- und Kitakindvater wahrgenommen zu werden. Damit will ich stärken, damit sollten WIR stärken, unter anderem auch mit Hinblick auf die Aufgabe, dass wir Vorbilder für die Kinder und Jugendlichen um uns herum sind.
Diese oben genannten, multiplen Herzrhythmusstörungen bringen mich an den Punkt, weniger eine technische Lösung in Form eines Herzschrittmacher zu empfehlen, sondern zu raten, viele Räume zu schaffen, um die Sorgen, Ängste und Nöte der Beteiligten umfassend wahrzunehmen und die Stärken, Gutwilligkeiten und Fortschritte glänzen zu lassen. Auch das beinhaltet den Weg zu gutem Leadership in einer Coronapandemie. Wir haben die Chance, gerade zu wachsen und uns zu entwickeln. Dafür heißt es auch mal tief Luft holen, Ich-Perspektive verlassen und auf die multiplen Herzen in einem selbst und der anderen um uns herum zu hören. Diese Übung gilt es beizubehalten. Es wird nämlich niemals wieder wie es war und das ist auch in Ordnung so!
07.5.2021

Felix Ehlert
TFD Social Media & Digital Content Manager
„Wie ist es, während Corona in (s)einen Job zu starten?“
Ich liebe meinen Job und ich liebe die Arbeit im Homeoffice. Seit Beginn der Pandemie habe ich zwei Stellen angefangen, in denen ich primär Zuhause gearbeitet habe. Bei beiden Jobs, inklusive meiner aktuellen Arbeit als Manager für Social Media und Digital Content bei Teach First Deutschland, waren meine Arbeitgeber*innen so gut digital aufgestellt, dass die meisten Prozesse relativ reibungslos ins Digitale transferiert werden konnten. Und trotzdem NERVT DAS HOMEOFFICE auch .
Kurze Fragen mutieren regelmäßig zu langen E-Mailverläufen und Microsoft-Teams Chats, Fragen, die im Büroalltag in wenigen Sekunden geklärt werden könnten. Vor allem als Neueinsteiger in einer Organisation und als jemand, der zwar schon insgesamt anderthalb Jahre Berufserfahrung hat, jedoch trotzdem noch am Anfang seines Berufslebens steht, ist der Berufseinstieg in diesen pandemischen Zeiten manchmal auch hart. Die Strukturen einer Organisation zu verstehen fällt einem eben schwerer, wenn man die Menschen nur digital kennenlernt. Die kleinen Zwischentöne in den Pausen und die helfende Hand am Rechner sind halt analog immer noch am besten.
Als introvertierter Mensch – wie ich es bin – fällt es einem dann zusätzlich noch schwer, um Hilfe zu bitten, da man niemanden belästigen möchte. Das ist allerdings eine reine Kopfsachse: Denn wenn ich eines bei TFD bisher gelernt habe, dann ist es, dass ausnahmslos ALLE Mitarbeitenden die herzallerliebsten und tollsten Menschen sind, die ich in meiner Zeit als Teil der arbeitenden Bevölkerung kennenlernen durfte.
Ja, ich schätze die gewonnene Lebenszeit, die ich durch das Ausbleiben von langen Bahnfahrten zum Büro gewinne. Ja, ich liebe es, außerhalb des Ausschnittes, den ich nicht der Kamera präsentiere, auszusehen wie ein Ork, der gerade den Minen Morias entsprungen ist. ABER ich freue mich auch unendlich darauf, die tollen Mitarbeitenden von TFD endlich alle im Büro kennenzulernen und mit sowie von ihnen zu lernen.
All das ist aber auch Kritik auf hohem Niveau, denn trotz der widrigen Umstände haben wir im Kommunikations-Team und Teach First Deutschland als Gesamtorganisation es geschafft, ein Teamgefühl herzustellen. Die ersten Teamtage, die ich erleben durfte waren einfach unfassbar gut organisiert, moderiert und modernisiert. Durch die Nutzung des fantastischen Tools Wonder habe ich viele Kolleg*innen vielleicht sogar besser kennengelernt, als ich es in Person getan hätte, da ich mich immer zurückziehen konnte, wenn mir die Menge an Personen doch mal zu viel wurde. So blicke ich dankbar und gespannt in die hoffentlich bald virenfreie Zukunft mit meinen Kolleg*innen.

05.5.2021

Laura Mai Ehrich & ihre Courage-AG
Fellow 2020-2022
Projektarbeit trotz Lockdown?
Die Courage-AG des Heinrich-Heine-Gymnasiums berichtet:
Wir sind die Courage-AG des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Dortmund. Wir wollen verschiedene soziale Projekte umsetzen. Sowohl im 1. als auch im 2. Lockdown haben wir eine Brief-Aktion für das Seniorenheim neben unserer Schule durchgeführt. Dabei haben Schüler unserer Schule Briefe an die Bewohner des Seniorenheims geschrieben.
Warum haben wir uns für dieses Projekt entschieden?
In Seniorenheimen sind die Menschen alleine, das verstärkt sich durch die Corona-Krise. Damit diese Menschen nicht mehr ganz so einsam sind, haben wir uns entschlossen, ein Briefprojekt auf die Beine zu stellen.
Wie haben wir das Projekt umgesetzt?
Unsere AG hat sich jede Woche in Zoom-Meetings getroffen. Dabei haben wir Aufgaben verteilt: Moderation, Werbung, Kommunikation – all diese Aufgaben haben wir Schüler übernommen. Unsere AG-Leiterin, Frau Ehrich von Teach First, hat uns dabei unterstützt.
Wie war die digitale Zusammenarbeit?
Es war anders, als sich persönlich zu treffen. Einige Arbeitsschritte haben dadurch bestimmt auch länger gedauert als normal. Insgesamt ziehen wir ein gemischtes Fazit: Es war ein gutes Gefühl, im Lockdown ein Projekt durchführen zu können. Aber die digitale Zusammenarbeit hat auch Herausforderungen.
Was geben wir anderen mit auf den Weg?
Es ist sinnvoll, mehr als nur einen Kommunikationsweg zu nutzen, um sich auch zwischen den wöchentlichen Videokonferenzen absprechen zu können.
Wir hoffen, dass wir hiermit einen Anreiz geben können, dass ein solches Projekt an anderen Schulen auch durchgeführt wird und wünschen Euch dabei viel Spaß.

16.4.2021

Mirco Emmerich
Fellow 2020-2022
Hamburg
Fit im Homeschooling
Täglich werden Schülerinnen und Schüler mit Hausaufgaben und VKs bombardiert und vergessen meistens, sich auch körperlich zu betätigen. Da bin ich auf die Idee gekommen, dass ein Fitnesspadlet eine tolle Idee wäre. Durch das Ständige von zu Hause arbeiten konnte ich die Situation der Schülerinnen und Schüler komplett nachvollziehen und so waren die Übungen auch für mich ein Ansporn, mich fit zu halten.
Selbstverständlich haben die Schülerinnen und Schüler schon Sportübungen von den Sportlehrer*innen bekommen, aber diese erschienen mir nicht als ausreichend und dem ständigen „Zuhause-Sitzen“ unangemessen. Also habe ich ein Padlet mit täglichen neuen diversen physischen (z.B. Planks oder Hampelmänner) und psychischen (z.B. Luft anhalten) fordernden Übungen kreiert, um den Schülerinnen und Schülern ein paar Inspirationen an die Hand zu geben. Dieses habe ich dann zeitgleich auch der TFD Region Nord zur Verfügung gestellt. Die Übungen mache ich alle selbst vor, um Bewegungsanleitungen zu geben und als Beispiel zu fungieren.
Den Link zum Padlet habe ich dann später an den Wochenplan der einzelnen Klassen angehängt. Die Schülerinnen und Schüler nehmen die Übungen super an und sind mit Feuereifer dabei. Durch den kompetitiven Charakter einiger Übungen kommen auch von ihnen einige Videos oder Kommentare, um die Bestleistungen zu präsentieren. Ich hoffe, dass sie so wenigstens während des Homeschoolings ein angemessenes Maß an Bewegung finden und sich vermehrt für Sport begeistern können.
Hier gibt's schon einmal einen ersten Einblick
26.3.2021

Kilian Stephan
Campus Captain Sachsen
Recruiting während Corona
Aufgrund der COVID-19-Verordnungen gestaltet sich auch die Hochphase des Recruitings anders als gewohnt. Seit geraumer Zeit sind sämtliche Hochschuleinrichtungen geschlossen. Jeder, der im Kontext zu dieser Einrichtung steht, informiert sich digital. Veranstaltungen zum Networken finden statt, jedoch nicht in üblicher Häufigkeit und Dichte. Ersteindrücke liefert in dieser Zeit nur das Digitale. Digitales Material, virtuelle Messestände, interaktive Kommunikation. Click-to-action. Aufgrund dieser wesentlichen kommunikationstechnischen Veränderung sind auch wir als RecruiterInnen mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert gewesen: Wie rekrutieren wir HochschulabsolventInnen, wenn alle universitären Einrichtungen geschlossen bleiben? Wo können wir als Organisation für Studierende dennoch sichtbar sein? Wie verbinden wir uns mit Euch erfolgreich, wenn nahezu alle Veranstaltungsformate nur vor dem Bildschirm bzw. in unterschiedlichen Räumen möglich sind? Lösungen suchte das gesamte TFD-Recruiting-Team von hieran überall und fand vielversprechende Ansätze auf unterschiedlichen Ebenen. Einerseits konnten Recruiting-Maßnahmen in einem anderen Format umgesetzt werden: So wurden Stellenportale und Mailverteiler bespielt und bundesweit Pitches in Live-Vorlesungen gehalten. Darüber hinaus waren wir als TFD-Recruiting im vergangenen Jahr auf unterschiedlichen Online-Messen und digitalen Karrieretagen vertreten. Heute lässt sich sagen: In diesem Bereich konnten wir gemeinsam mit anderen Dienstleistern und Organisationen wirkliche Pionierarbeit verrichten. Überdies haben uns intensiv mit Fachschaftsräten vernetzt und das Format der Fokus-Woche ins Leben gerufen.
Das Engagement jedes und jeder Einzelnen war gefragt sowie die Courage, Verantwortung für Veränderung zu übernehmen. Not macht, einem in die Jahre gekommenen Sprichwort zufolge, erfinderisch und so haben die Veränderungen der jüngeren Vergangenheit (auch bei uns) Prozesse des Neu-Denkens angeregt.
19.3.2021

Helen Elisabeth Dambach
Fellow 2019-2021
Rückmeldung von Schüler*innen nutzen
Wir unterrichten an meiner Schule digital nach Stundenplan. Am Anfang und am Ende jeder Stunde machen wir eine Videokonferenz, während der Stunden arbeiten Schüler*innen an Aufgaben, die sie am Stundenende abgeben. Diese vorgegebene, einheitliche Struktur soll Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte gleichermaßen entlasten. Doch funktioniert das auch wirklich?
Durch die Schulschließung habe ich weniger unmittelbaren Zugang zu meinen Schülerinnen und Schülern. Ich beobachte zwar, dass die meisten von ihnen strukturierter und regelmäßiger arbeiten als während der Schulschließungen letzten März, trotzdem nehmen nicht alle regelmäßig am Unterricht teil. Deshalb bitte ich meine Schülerinnen und Schüler regelmäßig über Umfragen, Bilanz zu ziehen. Was funktioniert schon gut? Was kann noch verbessert werden? Passen Aufgabenumfang und -zeit zu deiner Lernsituation zuhause? Was wünschst du dir von uns?
Die Jugendlichen nutzen die Gelegenheit, um offen und ehrlich ihre Beobachtungen und Bedürfnisse zu teilen. Die Umfrageergebnisse besprechen wir gemeinsam im Klassenrat, damit jede und jeder besser lernen kann.
12.3.2021

Aceel Eldirdiri (15 Jahre)
Schülerin an der 107. Oberschule Dresden, Klasse 8a
Was macht der Lockdown eigentlich aus dem Schulleben?
Um ehrlich zu sein, es ist schon hart. Ich meine, aus meiner Sicht kann ich sagen, dass es nicht immer leicht ist. Wir haben ja seit Dezember den Lockdown und jetzt sind wir einfach im März. Es ist schon traurig, wie schnell die Zeit vergeht. Wer kann schon sagen, was als nächstes passieren wird. Es gab eine Zeit, da hatte ich so viele Aufgaben zu erledigen, dass ich völlig den Faden verloren habe und es mir schon peinlich war, mich immer bei den Lehrern zu entschuldigen. Ich kann wirklich sagen, dass Corona unsere Leben auf den Kopf gestellt hat! Es scheint nichts mehr normal… Für mich persönlich ist es einfach nur langweilig, was kann man Großartiges noch machen, als Hoffnung zu haben und abzuwarten?
Raus gehen kann man ja, aber jeden Tag das gleiche machen ist auch nicht das Beste. Ja, ich bin glücklich, dass noch niemand aus meiner Familie an Corona gestorben ist (Allhamdulila). Trotzdem ist es einfach nicht das gleiche. Vielleicht wird es ja noch einen Lockdown geben… Aber ich habe wirklich keine Motivation mehr…
Ich meine, früh aufzustehen und eine Konferenz zu haben und Angst zu haben, zu verschlafen oder die Aufgaben zu spät abzugeben … Ich meine, ich habe Freunde, die es härter haben.
Na ja, das war meine Meinung zu dem Lockdown. Ich würde mir wünschen, dass es etwas leichter werden würde für uns, an Hilfsmittel zu kommen.
10.3.2020

Michael Justke
Fellow 2019-2021
„Die Philosophie Aufgabe kann bis 23:00 Uhr auf Logineo eingereicht werden“
Nachrichten wie diese gehören wie selbstverständlich zum digitalen Lernen dazu. Aber wir wollen auch spielerische Anreize setzen, damit die Schülerinnen und Schüler unser Lernmanagementsystem nutzen und sich in Logineo anmelden.
Deshalb gibt es an unserer Schule ein Kahoot-Schulquiz, welches über Logineo aufgerufen werden kann. Dort geht es neben Allgemeinbildung auch um die Neuigkeiten rund um das Schulleben: Wie komme ich in die Konferenz?, muss ich Onlineaufgaben machen?, und vieles mehr.
5.3.2021

Helen Elisabeth Dambach
Fellow 2019-2021
Distanzlernen vorbereiten
Für die wenigsten von uns kamen die Schulschließungen überraschend. An meiner Schule haben wir die Präsenzzeit intensiv genutzt, um unsere Schülerinnen und Schüler und das Kollegium auf Phasen des Distanzlernens vorzubereiten.
Seit März 2020 organisieren wir Laptops für Kinder und Jugendliche ohne Arbeitsgerät. Mittlerweile wurden über 200 Leihgeräte an Schülerinnen und Schüler verliehen, der größte Teil davon kommt aus dem Digitalpakt, ungefähr 40 Geräte wurden von „Computer For All„ (Anm. der Redaktion: ein Netzwerk aus aktiven Teach First Deutschland Fellows und perspektivisch Alumni) oder privaten Spenden organisiert. In meinem Unterricht arbeite ich seit den Sommerferien mit unserer Lernplattform „iServ„, sodass Schülerinnen und Schülern auch im Präsenzunterricht regelmäßig geübt haben, sich einzuloggen und Aufgaben hochzuladen. In meinem wöchentlichen Computerkurs erweitern die Schülerinnen und Schüler außerdem ihre digitalen Kompetenzen.
Darüber hinaus haben wir im Oktober 2020 einen schulweiten Home-Schooling-Testtag durchgeführt. Die Rückmeldungen von diesem Tag haben wir genutzt, um an Stellschrauben zu drehen.
Arbeit, die sich jetzt auszahlt: Hatten im März 2020 noch 75% meiner Schülerinnen und Schüler keine Möglichkeit, an einem Laptop zu arbeiten, sind nun fast alle digital arbeitsfähig!
3.3.2021

Daria Kappel
Kommunikation
Die Diskussion um Schulschließungen – und was dabei zu kurz kommt
In den letzten Wochen diskutiert die Öffentlichkeit wieder über Schulschließungen und auch wir im Team haben unsere Eindrücke dazu geteilt. Alles kreist um die Fragen: Wie lange schließen die Schulen? Nach welchen Kriterien werden sie wieder geöffnet? Darf der Unterricht dann normal stattfinden?
Doch was in der öffentlichen Debatte viel zu kurz zu kommen scheint, sind die Schülerinnen und Schüler selbst. Unter welchen Bedingungen findet Distanzlernen eigentlich statt? Wer unterstützt überforderte Eltern? Wie stellt man das psychische Wohlbefinden der Kinder sicher? Und vor allem: Wie kann man vermeiden, dass die unterschiedlichen Ressourcen, die Familien zur Verfügung haben, die ungleichen Chancen weiter verstärken?
Im Gespräch mit einer guten Freundin, die in Berlin an einer Grundschule arbeitet, wird die Dringlichkeit solcher Fragen besonders deutlich. Immer wieder erzählt sie davon, wie viele ihrer Grundschulkinder zu Hause nicht ausreichend unterstützt werden und wie wenige die aufgetragenen Aufgaben tatsächlich schaffen. Und das einfach, weil manche Familien selbst nicht die Zeit, das Know-How, die Materialien oder den Willen dazu haben, ihre Kinder ausreichend zu unterstützen. Besonders für diese Kinder ist die Schule eine zentrale Stütze, um den ungleichen familiären Ressourcen entgegenzuwirken. Wieso wird das nicht in der breiten Öffentlichkeit diskutiert und in den Fokus gerückt? Stattdessen sind Lehrerinnen und Lehrer auf sich allein gestellt und viel zu viele Kinder und Jugendliche fallen weiter zurück.
26.2.2021

Jan Peilert
Fellow 2019-2021
Barclaycard Newsletter
„Die Tür des Gruppenarbeitsraumes wird von innen aufgestoßen. Vor mir steht die Schülerin G., die mich strahlend anschaut. „Na wie ist es gelaufen?“, frage ich sie. Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten: „Richtig gut Hr. Peilert, ich kann schon richtig viel! Können wir das bald nochmal machen? Dann mach ich das noch besser!“ Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen und schicke sie mit einem guten Gefühl im Bauch zurück zum Rest der Klasse. Kurz danach merke ich, dass ich die Schülerin G. noch nie so enthusiastisch in der Schule gesehen habe.“ Mit diesen Worten beschreibt Jan Peilert, Teach First Deutschland Fellow an der Stadtteilschule Süderelbe den Effekt unserer Citizenship-Aktion mit seinen Schüler*Innen. Aber was genau war eigentlich passiert? Hier erfahrt ihr aus der Perspektive einer Lehrkraft wie euer Engagement wirkt.
Dies ist nur ein erster Teaser für den spannenden Blogbeitrag von Jan.
Die ganze Geschichte findet ihr hier: Barclaycard Newsletter
24.2.2021

Lydia Sargent
Fellow 2019-2021
Schule in pandemischen Zeiten
Wir schreiben den 5. Januar: Die sachsenweite digitale Lernplattform LernSax ist ausgefallen. Noch ist nicht absehbar, wann sie wieder online sein wird. Auf Twitter herrscht Aufregung. Auch im Lehrkraft-Chat ist von technischen Störungen die Rede, viele hatten bereits in den letzten Ferientagen Schwierigkeiten beim Hochladen von Materialien. Dort heißt es: Geduld haben und abwarten.
So erleben wir, Lehrkräfte, externe Schulpartner*innen, Schüler*innen und deren Familien, diese Zeit gemeinsam. Neben mangelhafter Digitalisierung und dem plötzlichen Beginn des ersten Lockdowns gab es im Vorfeld kaum Zeit, Best-Practice-Beispiele für den Fernunterricht zu etablieren – diese kristallisieren sich also erst noch heraus.
Doch natürlich ist es nicht nur fürs uns schwierig. Für die Kinder und ihre Eltern bzw. Erziehungsberechtigte braucht es Zuwendung und die kollegiale Zusammenarbeit des gesamten multiprofessionellen Schulteams. Wir können unsere Sorgen, die Hilflosigkeit und den Kontextverlust in Zeiten der Pandemie teilen und trotzdem gemeinsam einen Schritt nach vorne wagen – auch wenn wir „nur“ versuchen, telefonisch Rechtschreibung zu prüfen. So setzen wir ein Zeichen dafür, dass es in Umbruchzeiten wie diese umso wichtiger ist, sich für Bildung einzusetzen.
Zuletzt stellt sich die Frage: Was möchten wir den Schüler*innen aus der Pandemie-Zeit mitgeben? Eine hartnäckige Rückkehr zur alten Normalität wird ihr Vertrauen sicher nicht gewinnen. Sie brauchen Beweise dafür, dass das Schulsystem anpassungs- und zukunftsfähig ist. Die Digitalisierung von Schulen wird eine Bereicherung darstellen, keine Frage. Da Schule aber nicht nur im Schulgebäude stattfindet, müsste die Digitalisierung auch bis in die Fernschule – sprich bis ins Zuhause eines jeden Schulkindes – gelangen. So betten wir die Erkenntnisse des vergangenen Jahres in effektiven Bildungswandel ein und sorgen dafür, dass kein Kind auf der Strecke bleibt.
24.2.2021

Selina Corthum
Social Media
Wiederaufnahme des Corona-Liveblogs
Am 10. Juli vergangenen Jahres hatten wir unseren Corona-Liveblog optimistisch beendet, damals noch unwissend, wie lange uns die Pandemie noch im Griff haben würde. Mit dem Blog wollten wir zeigen, „… wie flexibel und kreativ Fellows und Teammitglieder mit der Situation umgegangen sind. Einer Situation, die unerwartet und kaum vorstellbar in ihrem Ausmaß war – und immer noch ist.“, wie unsere Kollegin Juliane Meißner damals schrieb.
Fast ein Jahr, nachdem die Schulen zum ersten Mal geschlossen wurden, arbeiten unsere Fellows immer noch hauptsächlich im Distanzunterricht – an den Problemen, mit denen sie schön im März 2020 konfrontiert waren, hat sich jedoch wenig geändert: schlechte Lernbedingungen zu Hause, zu wenig persönlicher Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen und mangelnde digitale Infrastruktur erschweren den Unterricht. Nichtsdestotrotz zeigen unsere Fellows und ihre Schülerinnen und Schüler seit Monaten gemeinsam, dass mit Kreativität und Engagement guter Unterricht auch im Digitalen möglich ist. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Ideen, die jetzt gerade in ganz Deutschland in der Praxis getestet werden, nicht nur bis zum Ende der Pandemie Gültigkeit haben, sondern auch nach der Krise noch Möglichkeiten für kreativen, crossmedialen Unterricht bieten.
Mit der Wiedereröffnung des Liveblogs schaffen wir Raum für einen Erfahrungsaustausch, in dem Gefühle, Gedanken und aktuelle Lebensrealitäten geteilt werden können. Hier sammeln wir Ideen, durch die wir auch in der Krise miteinander in Kontakt bleiben. So können wir auch in dieser Ausnahmesituation einen Unterricht von morgen gestalten, bei dem bei dem kein Kind und kein/e Jugendliche*r zurückbleibt.
10.7.2020

Juliane Meißner
Managerin Kommunikation
Aus der Krise in ein neues „Normal“ – Abschluss des Liveblogs
Vier Monate lang haben wir in diesem Liveblog begleitet, wie Fellows während des Lockdowns für ihre Schülerinnen und Schüler da waren. Sie haben Projekte angestoßen, ihr Kollegium an den Schulen unterstützt und sogar städteübergreifend zusammengearbeitet, damit kein Kind den Anschluss verliert. Seit Mitte März haben hier auch Kolleginnen und Kollegen aus dem Team ihre Erfahrungen und Ideen zu neuen Formaten und Strukturen geteilt. Sie haben uns Einblicke in die Regionen und Bereiche gegeben.
Alle Beiträge, die wir hier veröffentlicht haben, zeigen, wie flexibel und kreativ Fellows und Teammitglieder mit der Situation umgegangen sind. Einer Situation, die unerwartet und kaum vorstellbar in ihrem Ausmaß war – und immer noch ist. Uns ist klar, dass das nächste Schuljahr kein gewöhnliches wird. Und wir bereiten uns bestmöglich darauf vor. Denn in den vergangenen Wochen haben Fellows und Teammitglieder Herausforderungen angenommen und die Situation selbst gestaltet, vieles probiert und einiges wieder verworfen. Das war ein wichtiger Prozess, bei dem wir viel gelernt haben – auch darüber, wie wir mit Krisen umgehen. Wir beenden den Liveblog, blicken auf das neue Schuljahr und darauf, wie wir es gemeinsam gestalten. Welche neuen Geschichten werden wir Euch von unseren Fellows und ihren Schülerinnen und Schülern erzählen können? Welche Erfolge für bessere Bildungschancen gemeinsam feiern? Wir sind gespannt!
01.7.2020

Sabrina Jeanette Göschl
Fellow 2019-2021
Tagesabläufe im Vergleich: Was sich durch Corona verändert hat
Ich habe für mein Kollegium eine Grafik erstellt, in der ich zeige, wie ein normaler Arbeitstag für mich vor, während und “nach” der Schulschließungen aussieht. Für mich steht die Frage im Mittelpunkt, wie ich trotz des fehlenden Kontaktes zu meinen Schüler*innen meine Routine beibehalten kann und dabei keine meiner Aufgaben vernachlässige Wenn vor der Corona-Krise noch Mathe und Englisch auf dem Stundenplan stand, war ich während der Schulschließungen vormittags hauptsächlich damit beschäftigt, überhaupt den Kontakt zu meinen Schülerinnen und Schülern herzustellen. Die Telefonate mit meinen Fokusschülerinnen und -schülern gehören auch jetzt noch zu meinen Aufgaben, da nicht immer alle in der Schule sein dürfen. Auch die Themen, über die wir reden, haben sich verändert: Ich muss erstmal rausfinden, wie groß er Fortschritt in den Fächern und mit den gegebenen Aufgaben ist und woran es liegt, wenn es Probleme gibt. Dabei spielt auch die Selbstorganisation der Kids eine große Rolle. Das sind Themen, die im Präsenzunterricht nicht so ausführlich artikuliert werden müssen und dadurch weniger Zeit in Anspruch nehmen. Leider bleibt dabei auch einiges auf der Strecke, dass ich Anfang des Jahres noch persönlich mit meinen Schülerinnen und Schülern besprechen konnte: Gespräche über die aktuelle Situation zu Hause, Erlebnisse aus dem Alltag und mit der Familie. Und das, obwohl gerade diese Punkte jetzt besonders wichtig sind; Nicht alle Schülerinnen und Schüler fühlen sich in ihren Familien bedingungslos wohl und brauchen jetzt mehr denn je einen Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin. Daher bin ich sehr froh, dass die Schulen jetzt immerhin wieder teilweise geöffnet sind und ich die Kids wenigstens ab und zu wieder persönlich treffen kann.
17.6.2020

Katharina Kotara
Programm-Managerin Region Berlin Brandenburg
Begleitung von Fellows in Zeiten von Corona
Insbesondere in Zeiten von Schulschließungen und neuen Lehr- und Lernsituationen wollen wir unsere Fellows bestmöglich begleiten. Denn nicht nur für unsere Schülerinnen und Schüler, auch für unsere Fellows ist alles anders. Täglich stellen Fellows sich neuen Herausforderungen, probieren alternative Wege des Unterrichtens aus und begeben sich in unbekannte Gewässer. Diesen eigenen Lernprozess zu reflektieren, nächste Schritte abzuleiten und Rückmeldung zu den Fragen zu bekommen „Bringt das was?“ oder „Wie kann ich meine Schülerinnen und Schüler noch besser unterstützen?“ sind sehr wichtig. Wir Programm-Managerinnen und -Manager haben uns deswegen eine Alternative zur herkömmlichen Hospitation in der Schule überlegt, um Fellows auf ihrer Lernreise in Zeiten von Corona zu begleiten: Wir hospitieren nun auch digital, indem wir uns zu einer Unterrichtssession dazuschalten. So erleben wir live und in Farbe das digitale Homeschooling. Manche Fellows nehmen ihre Stunde auf, damit wir sie gemeinsam auswerten können. Ähnlich läuft es in Peer-Hospitationen: Hier hospitieren sich Fellows einer Schule gegenseitig und geben einander Feedback. Auch eine Selbst-Hospitation, in der Fellows ihre Stunde eigenständig reflektieren und anschließend mit uns auswerten, ist möglich. So können Fellows aus vielen Optionen das für sie und ihre Schulsituation passende Format auswählen.
11.6.2020

Yasemin Özacardi
Region West
Karriere trotz Corona: „Career Day DIGITAL“
Viele unserer Fellows stehen kurz vor ihrem Abschluss – und damit am Anfang ihres Berufseinstiegs. Unter den aktuellen Umständen stellt das eine besondere Herausforderung dar, doch davon lassen wir uns nicht entmutigen: Damit trotz Corona-Krise Karrieren nicht scheitern, haben wir in der Region West unseren alljährlichen „Career Day“ kurzerhand in eine virtuelle Veranstaltung umgemünzt und ihn „Career Day DIGITAL“ getauft. Und das mit Erfolg: Insgesamt 57 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter Fellows von nah und fern, Teammitglieder und 12 (!) Referentinnen und Referenten haben sich Ende Mai zu einem Austausch rund um die Themen Ausbildungswege, Berufsperspektiven und Bewerbungsverfahren „getroffen“. Mit dabei waren unter anderem Quentin Guffens (McKinsey & Company), Cara Coenen (ArbeiterKind.de), Iris Witt (Heinrich Böll Stiftung), Tagrid Yousef (Integrationszentrum Krefeld), Ilke Kaymak (Career Service Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) und viele weitere.
In interaktiven Sessions und einer entspannten Atmosphäre haben unsere Fellows persönliche Einblicke in das Leben der Referentinnen und Referenten erhalten, wertvolle Kontakte geknüpft und jede Menge Inspiration für den eigenen beruflichen Weg gesammelt. Neben den spannenden Eindrücken ist besonders das digitale Format gut angekommen und wir alle haben gelernt: Auch wenn Digitales den persönlichen Austausch nicht ganz ersetzen kann – es liegt vor allem an den Menschen und nicht an dem Format, die eine Veranstaltung erfolgreich machen.
8.6.2020

Anna Anslinger
Fellow 2018-2020
Lerncamp „Work Hard Get Smart“ goes digital
In den letzten Wochen der Krise reifte eine Idee. Zeitintensiv und motivierend: ja. Aber auch durchführbar? Wie wäre es, etwas Neues zu wagen und “Work Hard Get Smart” zum ersten Mal online anzubieten – als eine mit dem Zeitgeist gehende, digitale Variante des bewährten Prüfungsvorbereitungscamps?
Die Idee reifte zu einem wahren Projekt aus und wurde dank geballter Fellowenergie umgesetzt. Vom 28.-30. April 2020 fand schließlich das erste digitale Lerncamp mittels Videokonferenzen, Chats, Lernvideos und weiteren digitalen Tools statt. Dabei war pro Tag jeweils ein Hauptfach vorgesehen. Gepaukt wurden so unter anderem Konjunktionen & Satzgefüge im Fach Deutsch, Gleichungen in Mathematik und die englischen Zeitformen. Und ein richtiges Campfeeling und Zugehörigkeitsgefühl kam bei den freiwilligen Zusatzangeboten am Nachmittag auch auf, darunter zum Beispiel ein digitaler Spieleabend, ein Lernreflexionsformat und ein schweißtreibendes Workout.
Doch wie empfand die Zielgruppe der baldigen Schulabsolventen das Camp? Bei der freiwilligen Abschlussreflektion teilten einige Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke mit uns: Emile, Lea und Isabel hatten während der drei Tage Spaß und haben sich sehr wohlgefühlt. Ihr Highlight war die Motivation in Deutsch und das Sportangebot. Mit der technischen Umsetzung des Camps, dem Freizeitangebot und dem Ablaufplan waren sie rundum zufrieden. Auch Andy und Michelle beurteilten “Work Hard Get Smart” in seiner digitalen Variante als toll und hilfreich.
25.5.2020

Ulf Matysiak,
ehemaliger Geschäftsführer
Sieben Beispiele, wie (digitales) Lernen zu Hause funktioniert
Wir experimentieren seit Wochen, was Schülerinnen und Schülern in dieser besonderen Zeit richtig hilft. Ganz klar: Unsere Lernkurve ist auch steil. Aber trial-and-error war im März und April der einzige Weg, an der Seite der Kinder und Jugendlichen zu bleiben, mit denen wir arbeiten. Momentan versuchen wir, die richtigen Schlüsse für die Ausbildung der neuen Fellows im Sommer zu ziehen – und natürlich das kommende Schuljahr zu planen. Und das muss ganz anders laufen! Wir müssen alle lernen, eine Schulwoche für alle Schülerinnen und Schüler zu planen, die 5 Tage spannendes, anregendes, vielseitiges, mehrkanaliges Lernen beinhaltet. Methodenreich, partizipativ, kooperativ und das obwohl wir uns seltener persönlich sehen. 5 Tage spannende Schule – bei stark reduzierter Präsenz und zur Not auch trotz geschlossener Schulgebäude. Das zu gestalten, ist der Auftrag für das kommende Schuljahr – was es dazu braucht, konnten wir in den letzten Wochen schon lernen und haben es hier zusammengefasst.
19.5.2020

Ariane Hussy
Managerin „Digitale Bildung in Schule“ &
Alumninetzwerk
Plötzlich „Fernbeziehung“: Wie entsteht Vertrauen digital?
Ein Fellow im Klassenzimmer ist immer auch ein Gegenüber für die Schülerinnen und Schüler. Das bedeutet ein persönliches Nachfragen, ein Geschichtenanhören im Schulflur, ein empathisches Stimmungsdechiffrieren. Beziehungsarbeit ist wichtig, um eine vertrauensvolle Grundlage zu schaffen, mit der man gemeinsam arbeiten und sich weiterentwickeln kann. Wie stellt man diese Beziehung her und vertieft sie, wenn sich die Beteiligten an verschiedenen Orten befinden und Stimmungen meistens in Emojis transportiert werden? Für den jetzigen Alltag und die zukünftige Fellowausbildung versuchen wir das herauszufinden und aus unseren Erfahrungen zu lernen – damit die Beziehungen zwischen Fellows und Schülerinnen und Schülern auch in Zukunft stark bleiben. Dafür werden fleißig digitale Pinnwände gefüllt, Videokonferenzen mit Fellows gehalten und gemeinsam Thesen entwickelt. Die wichtigste erste Erkenntnis: Digitale Beziehungsarbeit bedeutet, regelmäßig Kontakt zu haben. Zu festgegebenen Zeitpunkten und mit klaren Regeln, in einer Videokonferenz in der man die Gesichter beim Reden sieht, im Chat oder als Postkarte im Briefkasten. Und ganz oft auch einfach, indem man zum Telefonhörer greift und einfach anruft. Schulflurbegegnung am Telefon.
18.5.2020

Tamara Lieber
Managerin Veranstaltungsmanagement und Organisation
Den Schulalltag kennenlernen und Fragen stellen: das neue Format “Meet a Fellow”
Zurzeit bereiten sich die neuen Fellows auf ihren Schuleinsatz vor. Normalerweise hospitieren sie dabei aktive Fellows an ihren Schulen – aufgrund der aktuellen Situation ist das aber nicht möglich. Trotzdem gibt es den Wunsch von aktiven und neuen Fellows, sich auszutauschen. Teach First Deutschland bietet deshalb jetzt die Struktur „Meet a Fellow“ an: Das ist eine einfache Exceltabelle, in der sich neue Fellows bei Interesse mit ihrem Kontakt eintragen und so von aktiven Fellows kontaktiert werden können. Mit „Meet a Fellow“ können so Erfahrungen geteilt werden, wie beispielsweise der erste Schultag als Fellow war oder wie Schule in Corona-Zeiten aussehen kann . Außerdem bietet der persönliche Kontakt per Telefonat oder Videokonferenz Platz für individuelle Fragen. Wir sind wirklich stolz auf diese Teamleistung: Denn ohne das Engagement der Fellows würde „Meet a Fellow“ nur eine leere Exceltabelle bleiben.
15.5.2020

Rüdiger Knoke
Fellow 2018-2020
Feste Zeiten für gemeinsames Lernen, Couchtalks und Quizzen
Nach dem Lockdown war für mich klar, dass ich meine Schülerinnen und Schüler weiter unterstützen und begleiten wollte – für sie da sein, täglich und live. Mein Weg: Lern- und Gesprächszeiten per Videochat anbieten. Meine Schülerinnen und Schüler haben seit mehreren Wochen die Möglichkeit, ihren Homeschooling–Alltag mit unterschiedlichen Formaten zu gestalten. Täglich werden sechs Slots à 45 Minuten angeboten. Grundgerüst bildet die LernZEIT, bei der Schulaufgaben in den Haupt- und Nebenfächern bearbeitet werden. Für individuelle Unterstützung und Förderung können die Jugendlichen die LernZEIT „1vs1“ und für Aufgaben, die nur im Team zu lösen sind, die LernZEIT „Teamherausforderung“ nutzen.
Ebenso wichtig ist mir, den Jugendlichen einen Raum zu geben, indem sie auch über außerschulische Themen sprechen können. Dafür ist das Format GesprächsZEIT gedacht. Neben einem gemeinsamen Wochenauftakt und -abschluss, einem Couchtalk für Themen wie Filme, Musik, Sport und Games werden virtuelle Zimmerbesichtigungen, Buchvorstellungen, gemeinsames Lesen und Quizzen angeboten. Besonders wichtig war mir außerdem, die Familien meiner Schülerinnen und Schüler einzubinden. Neben regelmäßigen Infocalls bekommen alle eine wöchentliche Mail mit wichtigen Informationen rund um das Thema Homeschooling, Schule und Corona sowie einen Lernplan, anhand dessen die Schülerinnen und Schüler ihren Tages– und Wochenablauf strukturieren können.
14.5.2020

Simone Brünz
Fellow 2018-2020
Was ist eigentlich Angst und was mache ich damit?
Die Grundschülerinnen und Grundschüler an meiner Schule lernen hauptsächlich an einem anderen Lernort (zu Hause) mit Material, das sie digital zur Verfügung gestellt bekommen. Viele der 9- bis 10-Jährigen verfügen aber noch nicht über ausreichende digitale Kompetenzen und können die an sie gestellten Anforderungen ohne Unterstützung von zu Hause – die häufig fehlt – nicht erfüllen. Trotzdem sollen sie für die Schule weiterhin Leistungen erbringen, die zum Teil auch benotet werden. Das setzt viele Kinder unter einen enormen Druck.
Kinder erleben in Krisenzeiten wie diesen nicht selten eine größere psychische Belastung: Sie spüren die Unsicherheit um sie herum, sind mit ihren eigenen Ängsten und denen ihrer Familienmitglieder konfrontiert und es kann zu Konflikten zu Hause kommen. Den Kindern fehlt ein sicherer Hafen und die Möglichkeit, bei Stress die eigene Umgebung zu verlassen. Dazu kommt der erlebte Druck durch Anforderungen seitens der Schule.
In den Schulen steht das Erlernen eines gesunden Umgangs mit belastenden Situationen und Gefühlen bisher nicht im Vordergrund – häufig wird es ganz ausgespart. Für das Wohlbefinden und den Lernerfolg der Kinder ist das meiner Meinung nach aber essenziell. Daher habe ich für meine Schülerinnen und Schüler Youtube-Videos gedreht, in denen sie etwas über Gefühle und den Umgang damit lernen können – und sich mit mir darüber austauschen. Wie würde eine Zukunft aussehen, in der Kinder früher lernen, sich selbst besser zu verstehen und zu begleiten?
13.5.2020

Theresa Weicht
Fellow 2019-2021
Workshop zur Berufsorientierung
Als die vorübergehende Schließung der Schulen verkündet wurde, hatten meine Schülerinnen und Schüler (9. Klasse) gerade die erste Woche ihres Praktikums absolviert. Die Betriebspraktika mussten dann jedoch abgebrochen werden – dadurch fehlen ihnen jetzt zwei wichtige Wochen Praxiserfahrung und Berufsorientierung. So wie ihnen geht es gerade auch vielen anderen Schülerinnen und Schülern (nicht nur) an unseren Schulen. Das ist besonders schade, weil es manche unserer Schülerinnen und Schüler einiges an Überwindung kostet, auf die Betriebe zuzugehen und sich einen Praktikumsplatz zu suchen, und sich ihre erfolgreichen Bemühungen nun nicht im erhofften Maß auszahlen. Trotz Corona und der abgesagten Praktika müssen (und dürfen!) unsere Schülerinnen und Schüler in den nächsten Monaten jedoch Entscheidungen für ihren weiteren Bildungsweg treffen und sich ggf. um einen Ausbildungsplatz bewerben. Auch hier wirft Corona neue Fragen auf: Welche Folgen bringt die Corona-Pandemie für den Arbeitsmarkt mit sich? Welche Betriebe schreiben aktuell Ausbildungsplätze aus, wo ist eine Bewerbung gerade nicht möglich? – Um die Herausforderungen, aber auch Chancen der aktuellen Situation für die Berufsorientierung unserer Schülerinnen und Schülern zu verstehen, wollte ich mich mit anderen Fellows vernetzen und habe hierzu einen (virtuellen) Workshop organisiert. Im Workshop haben wir – Fellows aus Hamburg, NRW und Baden-Württemberg – in Form eines World Cafés zu folgenden Fragen gearbeitet:
- Welche Beobachtungen und Erfahrungen bezüglich Berufsorientierung haben wir vor Corona an unseren Schulen gemacht?
- Welche Risiken birgt Corona für die Berufsorientierung unserer Schülerinnen und Schüler?
- Welche Chancen birgt Corona für die Berufsorientierung unserer Schülerinnen und Schüler?
- Welche Ideen für konkrete Berufsorientierungsmaßnahmen in Corona-Zeiten haben wir?
Unsere Gedanken und Ideen möchten wir – ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben – hier mit Ihnen und euch teilen: Zum einen die Slides des Workshops und zum anderen die Ergebnisse.
12.5.2020

Tino Dschietzig
Manager Recruiting & Kooperation Region Sachsen
Digitales Recruiting: Ein Webinar, 260 Anmeldungen
Bei unserem digitalen Recruiting sehen wir, dass Webinare enorme Chancen bieten: Von den insgesamt neun Webinarthemen, die wir entwickelt haben, haben wir bereits vier erfolgreich umgesetzt – zum Beispiel „Gruppendiskussionen erfolgreich moderieren“ und „Feedback geben und nehmen“. In unseren Webinaren geben wir in 90 Minuten einen Einblick in das Thema, vermitteln eine Methode und/oder stoßen Diskussionen beziehungsweise eine eigene Reflexion an. Dabei haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch immer die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen.
In dieser Woche haben wir mit 260 Anmeldungen für das Webinar „Arbeiten und Bewerben bei NGOs“ den bisherigen Höhepunkt erreicht und vier (VIER!!!) Webinare parallel angeboten. So können wir unseren Ansprüchen an ein interaktives Format gerecht werden und mit den Teilnehmenden besser ins Gespräch kommen. Wir haben schon viele positive Rückmeldungen bekommen und werden die Learnings für kommende Veranstaltungen mitnehmen. Toll ist auch, dass wir dadurch mit Interessierten ins Gespräch kommen, die wir aufgrund der Entfernung zu unseren Standorten ansonsten eher nicht erreichen.
11.5.2020

Kristina Lorents
Fellow 2018-2020
Haben Sie gerade eine Minute? – Elternarbeit am Telefon
Im Schulalltag huschen sie durch das Schulgebäude, am Elternabend hat man ein paar Minütchen Zeit. Und sonst so? Mal ein Anruf hier, mal ein Eintrag dort. Haben Sie gerade eine Minute? Im Alltag wird versucht, alles Wesentliche in diese eine Minute zu pressen. In Zeiten von Corona kann sich diese Minute ganz charmant ausdehnen.
Im Zuge meiner „Sprechzeiten“ mit den Kindern habe ich natürlich auch (hauptsächlich) die Mütter am Telefon. Hier entwickelte sich eine selbstständige „Sprechzeit“. Ich habe Tränen gelacht bei manchen lustigen Erzählungen, wir haben gemeinsam Pläne geschmiedet und Ideen ausgetauscht. Andere berichten offen über die großen Herausforderungen und Zweifel. Manchmal reicht eine stille Minute, ein tiefer Seufzer und es ist so viel gesagt, ohne Worte zu gebrauchen. Elternarbeit – eine der wichtigsten Säulen für die Arbeit. Doch im „normalen“ Alltag wird diese Form der Zusammenarbeit meiner Meinung nach viel zu wenig ernsthaft beachtet. Wie würde sich die Schulkultur gestalten, wenn wir mehr miteinander reden?
7.5.2020

Carmen Ringler
Fellow 2019-2020
Digitale Erzählrunde: Zuhören, Nachfragen, Sorgen teilen
Montags in der ersten Stunde ist für die Grundschulkinder immer Erzählrunde. Die Lehrkräfte und Kinder setzen sich dann auf ihren bunten Sitzkissen auf dem Boden in einen Kreis zusammen. Die Schülerinnen und Schüler erzählen, was sie am Wochenende unternommen haben und was ihnen am besten gefallen hat. Die anderen Kinder hören aufmerksam zu und stellen Nachfragen. Sie lieben diese Runden: Das Zusammensitzen, das Zuhören und das gemeinsame Erzählen bevor es mit dem Unterricht losgeht.
Auf einmal konnte dieses Ritual nicht mehr stattfinden. Schulschließungen! Doch Erzählen, Zuhören und Nachfragen geht auch digital. Seit die Schulen geschlossen sind, machen wir den wöchentlichen Erzählkreis via Videochat. Wir sitzen zwar nicht auf unseren bunten Sitzkissen gemeinsam in einem Kreis im Klassenzimmer, dafür aber auf der Couch, dem Bett oder dem Fußboden zuhause. Die Kinder erzählen von dem, was sie erleben oder mittlerweile auch nicht mehr erleben. Von ihren Sorgen und Bedenken. Sie erzählen was sie momentan am meisten vermissen und worauf sie sich freuen, wenn die Schule wieder öffnet. Wir zeigen uns unsere selbstgenähten Masken und tauschen uns darüber aus, dass es zwar komisch, aber wichtig ist, damit einkaufen zu gehen. Die Lehrerinnen und Lehrer lesen kurze Geschichten vor und die Kinder hören gebannt zu.
Erzählen und Zuhören geht auch digital. Trotzdem freuen wir uns alle darauf bald wieder auf unseren bunten Kissen im Klassenzimmer zusammenzusitzen.
6.5.2020

David Parduhn
Fellow 2019-2021
Ein (zweisprachiges) Buch deiner Wahl
Viele meiner Kinder sprechen zu Hause Türkisch, Polnisch, Arabisch, Englisch, Portugiesisch, Kurdisch, Griechisch, Serbisch oder auch Albanisch – aber nur selten bis nie Deutsch. Um auch in Zeiten von Corona weiterhin Sprachförderung betreiben zu können und die Kinder zum Lesen zu motivieren, werde ich 40 Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse mit zweisprachigen Büchern ihrer Wahl versorgen. Denn zweisprachige Bücher lassen sich perfekt im Homeschooling nutzen: Die Kinder können ihren Verwandten, die beispielsweise besser Albanisch als Deutsch sprechen, daraus vorlesen oder vorgelesen bekommen. Bei Interesse dürfen sie sich natürlich auch einsprachige Belletristik, Sachbücher, Graphic Novels etc. aussuchen. Über die nächsten Wochen entsteht so eine Klassenbibliothek für Kinder und Jugendliche, die fächerübergreifend genutzt wird. Unterstützt werde ich mit 500€ aus dem „Was zählt!“-Fonds für Lehre und Lernen von der Claussen-Simon-Stiftung aus Hamburg. Mehr über mein Bücherprojekt könnt ihr im Blog der Stiftung erfahren.
5.5.2020

Susanne Braun
Fellow 2018-2020
Online-Unterricht für Grundschüler: ein Kochbuch gestalten, vorlesen oder einen Tanz einüben
Nicht nur für die Schülerinnen und Schüler ist es neu, wenn die Lehrerin im virtuellen Raum die Schulstunde beginnt – auch für die Lehrkräfte selbst ist dies ein neuer Schritt. Unterricht per Videokonferenz mit den Grundschulschülern? Was ist überhaupt möglich mit den Kids der 1. bis 4. Klasse? Und was ist nötig? Neben den Lerninhalten steht für uns der Austausch an erster Stelle! Den Klassenzusammenhalt trotz Distanz stärken, die Beziehung zu den Schülerinnen und Schüler bewahren, ein Wir-Gefühl schaffen!
In einem 90-minütigen Webinar zum Thema „Erste Schritte im Online-Unterricht“ haben Fellowkollege Robert Schnoeckel und ich den Lehrkräften, Inklusionsassistenten und -assistentinnen und interessierten Eltern ein paar Dos and Don’ts mit an die Hand gegeben. Doch zuhören ist nicht alles in so einer Videokonferenz – hier können alle aktiv werden!
Man kann…
…in einem Morgenkreis virtuell den Tag eröffnen.
…gemeinsam mit dem ZUMpad ein Gedicht schreiben.
…mit dem Bookcreator ein Kochbuch gestalten.
…auf Padlet eine interaktive Bücherwand kreieren.
…sich mit Kahoot auf ein Klassenquiz einlassen.
…der ganzen Klasse ein Buch vorlesen.
…gemeinsam einen Tanz zur Schulhymne einstudieren.
…einfach die anderen Mitschülerinnen und Mitschüler sehen und wissen, man ist nicht allein.
4.5.2020

Michael Raible
Senior-Expert & Programm-Manager Region Süd
Gemeinsames Webinar mit Fellows und Lehrkräften
Zum Thema „Flipped Classroom“ habe ich ein Webinar angeboten: Neben Fellows haben wir auch zum ersten Mal Lehrkräfte der Einsatzschulen dazu eingeladen – und elf Lehrkräfte haben mitgemacht. Insgesamt 21 Lehrkräfte und Fellows aus verschiedenen Bundesländern waren dabei – alle aus Eigeninitiative und in ihrer Freizeit. Für das Engagement, das Interesse und die Zeit möchte ich mich herzlich bedanken und an dieser Stelle auch unseren Lehrkräften einen herzlichen Dank für die Arbeit unter den aktuell schwierigen Bedingungen aussprechen. Gemeinsam und digital können wir eine Brücke in die viel beschworene „neue Realität“ schlagen.
30.4.2020

Magdalena Strauch
Managerin Öffentlicher Sektor & Kooperationen
Projekt Klickwinkel: Weiterbildung zu Fake News, Filterblasen und Videoschnitt
Insgesamt 20 Fellows und Teamteaching-Kolleginnen und -Kollegen haben sich zu Fake News, Filterblasen sowie Videodreh und -schnitt mit dem Smartphone weitergebildet – in einer digitalen Schulung mit Fiete Stegers von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Diese mehrtägig Weiterbildung ist in Kooperation mit der Vodafone Stiftung entstanden. Nach zwei intensiven Webinaren wurde das Gelernte praktisch umgesetzt: Dabei herausgekommen sind verschiedene Videos und kleine Interviews – selbstverständlich alle unter den aktuellen Social–Distancing-Bedingungen. Mit diesem Wissen können Fellows mit ihren Schülerinnen und Schülern an der nächsten Wettbewerbsrunde von Klickwinkel teilnehmen. In dem Projekt stehen Digitalisierung und Demokratieförderung im Mittelpunkt. Wir sind gespannt, was die Jugendlichen in den kommenden Monaten besonders beschäftigen wird.
29.4.2020

Alexandra
Schülerin
Angst, den Abschluss nicht zu schaffen
Ich habe in Duisburg Fellow Jasmin Friese kennengelernt. Wir haben von Anfang an ein sehr gutes Verhältnis zueinander gehabt und daran hat sich nichts geändert. Mir fällt das Lernen zuhause gerade nicht leicht, da wir sehr viele Aufgaben bekommen haben und uns keiner diese Aufgaben erklären kann. Außerdem haben wir keinerlei Möglichkeiten, um digital mit unseren Lehrerinnen und Lehrern in Kontakt zu treten, was das Ganze auch nochmal ein wenig schwerer macht.
Um digital gut lernen zu können, bräuchte ich Unterstützung von unseren Lehrerinnen und Lehrern. Dafür wäre es praktisch, wenn wir eine App hätten, in der wir mit ihnen kommunizieren könnten. Dadurch könnten sie uns einige Fragen beantworten, die die Aufgaben betreffen.
Um unserem Schulleiter etwas Arbeit abzunehmen, helfe ich nun bei einem Kunstprojekt und nebenbei telefoniere ich mit Kindern von unserer Schule, die mit Mobbing zu kämpfen haben. Ich denke, dass mir die Fellow auf jeden Fall dabei geholfen hat, mich auch für andere einzusetzen. Ohne sie hätte ich es nie so weit geschafft und mittlerweile ist sie mein größtes Vorbild.
Ich habe ansonsten zwar ganz gute Bedingungen zuhause, um zu lernen. Dort fehlt mir aber die Ruhe und oft die Konzentration. Außerdem habe ich Angst, dass ich das Schuljahr nicht schaffe und es wiederholen, beziehungsweise nach dem Schuljahr auf eine Berufsschule wechseln muss. Wenn ich an meinen Abschluss nächstes Jahr denke, habe ich schon Angst, es nicht zu schaffen. Ich mache mir Gedanken, ob das, was wir gelernt haben und lernen werden, auch ausreicht, um den Abschluss zu schaffen.
Ich glaube eigentlich nicht, dass ich den Stoff dafür aufholen kann, da wir gerade immer sehr schnell mit einem Thema abschließen und immer sehr viele Aufgaben bekommen, die wir bearbeiten müssen. Dadurch bleibt mir wenig Zeit, um nochmal ein Thema zu wiederholen und zu üben.
Ich glaube, Fellows sind an Schulen wichtig, weil sie uns unterstützen, für uns da sind und uns Mut geben, etwas durchzuziehen. Auch jetzt während der Coronazeit setzen sie sich dafür ein, dass wir Schülerinnen und Schüler weitergebildet werden und unseren Abschluss schaffen. Es sollten viel mehr Schulen von Fellows begleitet werden und es ist total egal ob es vor, in oder nach der Coronazeit ist. Sie machen einen großartigen Job und machen das mit sehr viel Herz.
Ich bin Alexandra, 16 Jahre alt und ich war Schülerin an einer Gesamtschule in Duisburg. Ich gehe jetzt an eine Gesamtschule in Herford zur Schule, weil meine Familie vor einigen Monaten umgezogen ist.
28.4.2020

Steffen Wölfel
Fellow 2018-2020
#Digifellow-Arbeit zahlt sich aus
Mich erfüllt es mit Stolz, meine Kollegin von der ARD interviewt zu sehen, während sie von zuhause aus weiterhin an ihrem eigenen Dienst-iPad mit der App Padlet ihre Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Die letzten 1,5 Jahre, in denen ich als #Digifellow an digitaler Schulentwicklung mitgewirkt habe, zeigen gerade jetzt ihre Wirkung. Angefangen mit einem einzigen nicht funktionierenden iPad-Koffer und jetzt mit mehr als 90 iPads an der Schule, Wi-fi auf dem gesamten Campus, einiger Multimedia Cases, AppleTVs, über 50 Laptops, Interaktiven Klassenzimmern mit Whiteboards, einer neuen pädagogischen Systemlösung, die geräte- & betriebssystemunabhängiges mobiles Arbeiten ermöglicht, einer neuen Schulverwaltungs- & Klassenmanagementsoftware sowie zahlreicher eingeführter Tools & Apps konnte ich an der Grund- und Werkrealschule Ostheim einen großen Beitrag zur digitalen Schule leisten. In Zeiten der Schulschließung können 35 Kollegen mit ihren Dienst-iPads von zuhause aus weiterarbeiten und halten so digitale Konferenzen, um sich gegenseitig im Umgang mit den neuen Möglichkeiten zu unterstützen.
27.4.2020

Jan Peilert
Fellow 2019-2021
Dringend gesucht: Computer4All!
Seit einigen Wochen sind wir als neu gegründete Initiative Computer4All dabei, mobile Endgeräte für Schülerinnen und Schüler aus sozial herausforderndem Umfeld zu akquirieren und aufzubereiten. Dabei wird sowohl auf Spenden aus dem privaten Umfeld als auch von Stiftungen und Organisationen gesetzt. So wurden beispielsweise in Hamburg kürzlich rund 50 Geräte von der Haniel-Stiftung, dem Chancenwerk e.V. und der Aurubis AG gespendet. Auch der Aufruf in diversen sozialen Kanälen und Plattformen hat bereits bewirkt, dass Schülerinnen und Schüler sich über ein Laptop oder Tablet freuen konnten.
Für die kommende Zeit sucht Computer4All aktiv nach weiteren Partnern, Förderern und natürlich Unterstützern, die die Initiative langfristig zum Erfolg führen können. Mehr Informationen zur Initiative gibt es hier, bei den verlinkten Ansprechpartnern oder bei mir: jan.peilert@klasse2019.teachfirst.de.
24.4.2020

Lea Sophie Müller
Fellow 2018-2020
Kollegium durch Workshop über online Unterricht stärken
Gestern habe ich einen Workshop für mein Kollegium organisiert – natürlich alles online. So hatten sie die Chance zu lernen, wie man guten Onlineunterricht macht. Dazu haben sie Tools wie oncoo, kahoot und answergarden selbst ausprobiert. Onlineunterricht funktioniert vor allem dann, wenn der Fokus auf der Beziehung mit den Schülerinnen und Schülern liegt: den Unterricht auf ihre Bedürfnisse auszulegen, motiviert und ermutigt die Kids immer wieder, zu lernen. Hilfreich für die Konzeption der Onlinesessions ist außerdem das Konzept vom „Flipped Classroom“: Schülerinnen und Schüler bereiten Inhalte selbst vor und sind dann im Unterricht Expertinnen und Experten für ihr Thema.
Ich war gestern so glücklich, zu sehen, wie viele Lehrerinnen und Lehrer Interesse daran hatten, selbst mehr zu lernen, um den bestmöglichen Unterricht für ihre Klassen geben zu können. Ich habe mich außerdem sehr gefreut, weil ich in diesem Workshop nicht nur enorm viel Unterstützung von meinem Programmmanger Michael Raible bekommen habe, sondern auch von anderen Fellows, die als Moderatorinnen und Moderatoren und Expertinnen und Experten im Workshop neben mir aktiv waren. Das bringt Motivation. Gestärkt gehen wir nun alle weiter unsere Wege und hoffen, die tief verankerte Vision von Bildungsgerechtigkeit fortzutragen – ob in der Krise oder danach.
23.4.2020

Raya Bolduan
Regionalreferention Region West
Homeschooling: bunter Globus und Laptop für alle?
Ein Kind sitzt am Schreibtisch, vor ihm steht ein Laptop, daneben ein bunter Globus, eine bunte Schreibtischunterlage. Dieses Stockbild wird aktuell zu Hauf in Artikeln verwendet, in denen es um Homeschooling und die Situation von Schülerinnen und Schülern geht, die gerade zu Hause sind (zum Beispiel bei der Welt, der FAZ oder der Süddeutschen Zeitung). Mir stößt dieses Bild immer wieder auf und ich frage mich: Wie viele Kinder und Jugendliche sitzen aktuell vor solch einem Schreibtisch? Haben sie einen Schreibtisch? Einen Laptop? Sieht es nicht bei der Mehrzahl von Schülerinnen und Schülern aktuell ganz anders aus? Und warum gelangen diese Bilder nicht in die Artikel, in die sie gehören?
Dieses Bild zeigt einmal mehr, dass Kinder und Jugendliche, die eben keinen Schreibtisch, keinen Laptop und keinen bunten Globus haben, die Lobby fehlt. Ihre Lebensrealität lässt sich nicht mal so eben im schicken Stockfoto abbilden und hochladen. Schlimmer noch: Auch in unseren Köpfen fehlen Bilder zu diesen Lebensrealitäten, wir blenden sie aus. Das darf gerade jetzt aber nicht sein. Lasst uns darüber sprechen und Kinder und Jugendliche einmal mehr fragen: Wie ist gerade deine Situation im Homeschooling?
22.4.2020

Melanie Peters
Fellow 2019-2021
Deutsch lernen mit einem Harry-Potter-Leseprojekt
Als die Schulen geschlossen wurden, habe ich mich zuerst völlig ausgebremst gefühlt. Ich habe als Winter-Fellow, das heißt im Februar, meinen Einsatz begonnen und war erst ein paar Wochen an der Schule. Ich habe erste Beziehungsarbeit geleistet, meine eigenen Gruppen und Projekte sollten aber erst noch starten. Nach und nach habe ich begonnen, in der Krise eine Chance zu sehen: Beziehungsarbeit geht auch wunderbar über digitale Medien, ebenso wie Deutschlernen. Nach der ersten Kontaktaufnahme meldeten sich prompt einige Schülerinnen und Schüler mit Fragen, die ich gerne beantwortete. Eine Mutter bat mich, ihren beiden Jungs online Deutschunterricht zu geben, da sie noch ganz am Anfang stünden und sonst zu viel verpassen würden (sie starteten zeitgleich mit mir in der Internationalen Klasse). Mein „digitaler Stundenplan“ füllte sich schnell.
Im Gespräch mit einer Schülerin kamen wir auf „Harry Potter“ und sie sagte mir, dass sie weder die Filme noch die Bücher kennen würde. Daraus ist nun ein Online-Projekt entstanden. Dank der Screen-Share-Funktion kann ich mein E-Book teilen, sodass die Schülerinnen und Schüler mitlesen oder Passagen vorlesen können. Die Schülerinnen und Schüler sind dankbar und freuen sich, etwas Spannendes in dieser für sie oft langweiligen Zeit tun zu können – und sie lernen ganz nebenbei noch ein bisschen Deutsch. So schrieb mir eine Teilnehmerin auf die Frage, wie ihr das Projekt gefalle: „Frau Peters als ich angefangen zu lesen habe ich sehr viel was Neues gelernt z.b. wie Telefon Gabel und ich finde das ist sehr schön dass wir das machen und so ich danke Ihnen.“
21.4.2020

Paul Feldhaus
Fellow 2018-2020
Digitale Schulentwicklung voranbringen – mit Hilfe unserer Partner
Als sogenannter Digifellow ist digitale Bildung im Fokus meines Felloweinsatzes. Im Home Office nutze ich die Chance, um mich mit dem Thema der digitalen Schulentwicklung – also dem Prozess, der Schulen die Umsetzung digitaler Bildung ermöglicht – stärker auseinanderzusetzen. Was braucht Schule dafür, welche Tools sind sinnvoll und welche Hardware empfehlenswert? Ich bin nun zum Beispiel mit der Stadtverwaltung in Kontakt, um über eine bessere Internetbandbreite zu sprechen und plane, wie man den Unterricht und die Kommunikation auf einer digitalen Plattform umsetzen kann. Oftmals geht das Thema im Schulalltag unter. Ich denke, das liegt vor allem daran, dass die Hemmschwelle zu groß ist und man sich erstmal in das Thema einarbeiten muss, bevor man überhaupt eine ungefähre Richtung der „Reise“ abstecken kann. Glücklicherweise unterstützt die RAG-Stiftung den Einsatz von Digifellows im Ruhrgebiet: So werden die Gedanken zur digitalen Schulentwicklung gezielt angestoßen und Medienkompetenzen von Schülerinnen und Schülern gefördert. Diese Impulse nutze ich, um Ideen zu entwickeln, welche Vorteile das sogenannte “Neuland“ noch zu bieten hat. Ein Kernthema, das sich zunehmend herauskristallisiert, ist die Kommunikation und ihre Strukturen. Aber auch neue Möglichkeiten zur Zusammenarbeit, die sich zwischen Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern ergeben, bieten interessante Anknüpfpunkte.
20.4.2020

Fabian Niederhuber
Manager Region Sachsen Recruiting & Auswahl
Campus Captains ohne Campus
Campus Captains sind unsere studentische Unterstützung im Hochschulmarketing. Sie sind Experten beim Recruiting auf dem Campus: Sie präsentieren Teach First Deutschland in Vorlesungen, sind bei universitären oder städtischen Veranstaltungen mit einem Stand vertreten oder begeistern Kommilitoninnen und Kommilitonen in der Mensa für das Leadershipprogramm. Doch was tun unsere Campus Captains in einer Zeit, in der die Vorlesungszeit nicht wie geplant startet, in der niemand auf dem Campus zu sehen ist und in der die Städte nahezu leer sind? Auch hier mussten wir kreativ werden und uns darauf besinnen, was von zu Hause aus möglich ist.
Wenn die Leute zu Hause sind, erscheint es sinnvoll, sie genau dort zu erreichen. Daher versorgen wir derzeit Wohnheime mit Material, solange Post erlaubt ist und Papier das Virus nicht übertragt. Wir treten mit Fachschaftsräten in Kontakt, um über sie weiterhin Studierende zu erreichen. Außerdem haben wir morgen unsere erste Programmvorstellung in einer Online-Vorlesung – das wird spannend.
17.4.2020

Sonja Köpke
Leiterin Region Süd
Corona? Kooperation!
Viele Fellows haben keine Präsenzzeit mehr an ihren Einsatzschulen. Die große Herausforderung für sie ist, so gut es geht für ihre Schülerinnen und Schüler zu arbeiten. Um Sie dabei zu unterstützen, haben wir einen gemeinsamen digitalen Arbeitsort namens „Corona? Kooperation!“ eingerichtet. Hier tauschen sich Fellows, Team und Alumni aus und schmieden gemeinsam Ideen.
Teach First Deutschland (TFD) arbeitet schon länger mit Office 365, deshalb schien uns die Plattform Teams ideal, um mit vielen Menschen agil und inklusiv an unterschiedlichen Projekten zu arbeiten. Das Team “Corona? Kooperation!” nutzt nun verschiedene Kanäle, um sich über digitale Tools für Online-Unterricht auszutauschen, zu Lösungen für größere Herausforderungen von Teach First Deutschland zu arbeiten oder sich einfach ein schnelles Arbeitspaket abzuholen.
Das Projektteam und TFD freut sich sehr auf das Experiment und hofft, Fellows und Alumni damit bei ihrer derzeit erschwerten Mission zu unterstützen. Interessierte Alumni können sich an alumni@teachfirst.de wenden.
17.4.2020

Helen Elisabeth Dambach
Fellow 2019-2021
Trotz Schulschließung gemeinsam lernen mit einer täglichen, digitalen Lernzeit
In einer meiner Fokusklassen haben die Klassenlehrerin und ich eine tägliche, gemeinsame, digitale Lernzeit eingerichtet, die wir zu zweit betreuen. Die Schülerinnen und Schüler melden sich zu Beginn der Lernzeit im Klassenchat als anwesend, indem sie ein Emoji schicken. Dann bearbeiten alle das „Quiz des Tages“, das ich über Kahoot erstelle. Jeden Tag beantworten die Schüler:innen und Schüler hier sowohl Fragen zu ihrem Wohlbefinden (“Wie geht es dir heute?”, “Wie viele Stunden hast du heute Nacht geschlafen?”), als auch auch Fragen, die sie auf die anstehenden Abschlussprüfungen in Mathe, Deutsch und Englisch vorbereiten. Wer auf Platz 1, 2 oder 3 landet, erhält dafür drei, zwei bzw. einen Stern – das motiviert die Schülerinnen und Schüler, vor allem wenn ich am Ende der zweistündigen Lernzeit die aktuelle “Sterneüberischt” sende.
Viele Schülerinnen und Schüler melden zurück, dass ihnen die gemeinsame Lernzeit gut tut: Trotz der Schulschließung haben sie ein Gefühl des Miteinanders und die Möglichkeit, gemeinsam zu lernen. Die Lernzeit bietet außerdem Struktur und Orientierung. Das ist vor allem für diejenigen wichtig, denen es noch nicht leicht fällt, sich selbst zu organisieren. Nach den gemeinsamen zwei Stunden arbeiten sie selbstständig an ihren individuellen Aufgaben zur Prüfungsvorbereitung weiter.
16.4.2020

Katharina Ringler
Fellow 2018-2020
Anderer Alltag in der Notbetreuung: Mehr Zeit für Gespräche und Aufgaben
Fast alle Eltern der Schülerinnen und Schüler, die jetzt noch in die Schule gehen, arbeiten direkt gegenüber: in einem 10-stöckigen Pflegeheim. Dort wird gerade jede Pflegerin und jeder Pfleger gebraucht. Die Eltern der anderen Kinder, um die ich mich in der Notbetreuung kümmere, arbeiten in der Apotheke, in der Abwasserreinigung oder selbst in einer Notbetreuung. Da diese Bereiche als systemrelevant gelten, dürfen diese Kinder weiterhin in die Schule kommen – aus der Kind-Perspektive ist es tatsächlich vielmehr ein „dürfen“ statt ein „müssen“. Von allen Kindern, mit denen ich in Kontakt bin, sind die Kinder in der Notbetreuung am zufriedensten. Sie sehen Gleichaltrige, haben Unmengen an Spielzeug mit schier unendlich viel Platz zur Verfügung und bekommen obendrein ganz selbstverständlich Hilfe bei den Schularbeiten. Und auch auch für mich bietet die Notbetreuung viel mehr Möglichkeiten als es zunächst scheint. Auf einmal ist möglich, was im normalen Schulalltag undenkbar scheint: Gemütliches Ankommen im Tag, viel Zeit zum Erarbeiten der Aufgaben in ganz kleinen Gruppen, altersgemischte Gruppen und viele Gelegenheiten für lange Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern. Beim stundenlangen Monopolyspielen oder Kicken zu zweit entstehen so nicht nur neue Freundschaften unter den Kindern, sondern auch wichtige Beziehungen zwischen Fellow und Schülerin und Schüler.
16.4.2020

Leonie Achterhold
Fellow 2019-2021
Die größte Herausforderung: Mit Schülerinnen und Schülern in Kontakt bleiben
Durch die Corona-Krise ist der direkte, persönliche Kontakt zu meinen Schülerinnen und Schülern weggebrochen. Das Thema Bildungsungleichheit ist nun aktueller denn je. Ich versuche deshalb meinen Schülerinnen und Schülern weiterhin als Bezugsperson zur Verfügung zu stehen, um sie in dieser Situation bestmöglich zu unterstützen. Die größte Herausforderung ist derzeit, mit ihnen Kontakt zu kommen und zu bleiben. Es ist nicht klar, ob sie nicht anworten, weil es ihnen gut geht und sie im Moment keine Unterstützung brauchen? Oder fehlt es an den (technischen) Möglichkeiten und der Motivation?
15.4.2020

Kathrin Justen
Senior Managerin Recruiting & Hochschulmarketing
Webinare für Bewerberinnen und Bewerber
Nicht nur für die Schüler, sondern auch für uns als Recruiting-Team ändert sich zur Zeit viel: Anstatt vor Ort – zum Beispiel an Universitäten oder bei Begabtenförderwerken – Workshops zu geben, findet ab nächster Woche jeden Dienstag ein Webinar statt. Jede Woche geben wir eine kleine Einführung in ein Thema, das mit uns und unserer Arbeit zusammenhängt. So können wir Interessierten und Bewerberinnen und Bewerbern mehr von Teach First Deutschland zeigen und sie neugierig auf unser Leadershipprogramm machen. Wir starten mit „Gruppendiskussionen erfolgreich moderieren“, weitere Themen werden „Feedback geben und annehmen“ und „situatives Führen“ sein. Alle Interessierten und Bewerber*innen sind herzlich eingeladen – hier geht es zum detaillierten Programm und zur Anmeldung!
15.4.2020

Kaatje Lisa Koeck
Fellow 2019-2021
Osterferien als digitale Lernferien: Per Smartphone und Videocall
Die Osterferien haben wir – elf Fellows aus Berlin – ursprünglich als Lernferien geplant, um unsere Schülerinnen und Schüler bei ihrer Vorbereitung auf die anstehenden BBR-Prüfungen bestmöglich zu unterstützen. Aufgrund der Schulschließung haben wir in den vergangenen drei Wochen unter Hochdruck die Lernferien digitalisiert. Und zwar so, dass die Jugendlichen die Materialien mit ihrem Smartphone und mobilen Daten öffnen können. Mit Hilfe eines digitalen Arbeitsheftes werden die Schülerinnen und Schüler Schritt für Schritt mit Videos, Quizzen und Aufgaben durch jeweils drei Lerneinheiten in Mathe und in Deutsch geführt. Zudem gibt es eine digitale Lerntheke, in der weitere Aufgaben zum Vertiefen und Üben bereitliegen. Geplant sind außerdem Sprechzeiten, in denen durch individuelle Unterstützung per Videocall oder Chat Fragen geklärt werden können. Die BBR-Prüfungen sind inzwischen abgesagt – aber wir nutzen die Chance und machen unsere Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der Lernferien ohne Prüfungsdruck fit für die 10. Klasse!
14.4.2020

Elise Laatz
Fellow 2018-2020
Fit für die Prüfung: Die Instaclass startet in NRW
Die Idee für den zp_instaclass-Channel stammt aus Berlin (MSA_instaclass). Der Account versorgt die 9. und 10. Klassen mit Materialien zur Prüfungsvorbereitung, denn diese App gehört in die Lebenswelt der Jugendlichen. Nun gibt es das Pendant auch in NRW. Eine Gruppe aus neun Fellows kümmert sich um den Inhalt des Channels. Hier wird nicht nur Lernstoff in Deutsch, Mathe und Englisch geliefert, sondern auch Motivationskicks durch inspirierende Worte oder Bilder. Zusätzlich macht das Ganze durch interaktive Elemente wie Quizze oder Meinungsumfragen auch noch Spaß. Wir bekommen hier direktes Feedback zu unseren erstellten Materialien und können Lerninhalte entsprechend anpassen.
14.4.2020

Tim-Philipp Wermter
Fellow 2018-2020
Medienkurs mit GoogleForms
Ich unterrichte einen Wahlplficht-Kurs mit Schwerpunkt Medien in der 10. Klassenstufe, in dem überwiegend meine Fokusschülerinnen und -schüler sitzen. Über eine Whatsapp-Gruppe teile ich mit den Kids digitale Lernlösungen für die Zeit Zuhause. Außerdem habe ich angefangen, einmal pro Woche ein etwa 30-minütiges Onlineformular via GoogleForms zu verschicken, das die Schülerinnen und Schüler nutzen sollen, um ihre Mitarbeit in meinem Kurs fortzusetzen. Inhaltlich geht es weniger um Medienthemen, als viel mehr um das eigene Wohlbefinden der Jugendlichen oder, so wie vergangene Woche, um die gesamte momentane Situation. Hier bekommt ihr einen kleinen Einblick. Klickt euch gerne durch und lasst Feedback da.
9.4.2020

Hagia Jany
Fellow 2019-2021
Deutsch lernen mit Quiz und dem Youtube-Channel MaiLab
Warum nicht auch im Unterricht für Deutsch als Zweitsprache (DaZ) mit aktuellem, authentischen Material arbeiten? Das kann gerade in Zeiten von Corona wichtig sein, wo nicht nur wir, sondern auch Schülerinnen und Schüler mit zahlreichen Videos konfrontiert werden. Gar nicht so einfach, sich in diesem Dschungel zurechtzufinden – noch dazu, wenn Deutsch nicht die Muttersprache ist. Um diese Fähigkeit zu schulen, habe ich ein Lernquiz für den DaZ-Unterricht (Niveau A2-B1) entwickelt, das sich mit dem neuesten Video der Youtuberin Mai auseinandersetzt. Auf ihrem Kanal MaiLab geht die Chemikerin verschiedensten Fragen auf den Grund. In ihrem neuen Video erklärt sie, warum der von der Bundesregierung verhängte Lockdown sinnvoll ist. Das mit der Plattform Kahoot erstellte Quiz stellt Fragen zu kurzen Ausschnitten aus der Folge. Mit Kahoot habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Nicht nur im Unterricht kommen die kurzweiligen Rätsel mit animierender Musik gut an. Auch in Zeiten des Homeschoolings lassen sich ganz einfach Challenges entwerfen, die individuell vom Smartphone aus beantwortet werden können.
9.4.2020

Burcu Çalıșkan
Programm-Managerin
Schuleinsatz & Training
Achtsamkeit digital: Mindfulness is a superpower
In einem Osterprogramm biete ich den Fellows eine digitale Seminareinheit zu Achtsamkeit an. Die Ziele dabei: Achtsamkeit definieren, Stressreaktionen erkennen und verstehen sowie individuelle Wege finden, Stress abzubauen. Zum vegetativen Nervensystem zählen der Sympathikus und der Parasympathikus. Beide sind für unser Leben wichtig. Der Sympathikus aktiviert unsere Energie – der Parasympathikus sorgt für die nötige Entspannung nach der Anspannung. Problematisch wird es dann, wenn der Sympathikus ständig aktiviert ist. Gemeinsam wollen wir uns bewusst an Situationen erinnern, in denen wir gestresst oder entspannt waren. Wir nehmen uns eine kleine Auszeit und schließen mit einer Genussübung, in der auch Schokolade eine Rolle spielen wird.
9.4.2020

Leoni Böttcher
Fellow 2020-2021
In der Notbetreuung den Schulgarten pflegen
Die Corona-Krise bedeutet einen riesigen Einschnitt für unsere Arbeit als Fellows, schließlich können wir unsere Schülerinnen und Schüler momentan nicht mehr sehen. Bisher bestand meine Arbeit in erster Linie im Beziehungsaufbau, da ich erst seit wenigen Monaten an der Schule tätig bin. Dies digital fortzuführen ist schwierig, vor allem weil die Kontaktaufnahme zu den Schülerinnen und Schülern, die leider über geringe Sprach- und Medienkompetenz verfügen, eine Herausforderung darstellt. Umso mehr freue ich mich, wenn ich dann doch Antworten auf meine Mails erhalte!
Momentan widme ich mich vor allem Rechercheaufgaben und dem Schulgarten. Außerdem bin ich in der Notbetreuung meiner Schule eingesetzt. Die Betreuung wird nur von einer Schülerin in Anspruch genommen. Zuerst dachte ich, das sei total langweilig für sie – so ganz ohne andere Kinder. Sie scheint die Aufmerksamkeit jedoch zu genießen und kann sich in vielen Dingen super einbringen: Sei es beim Umgraben der Hochbeete im Schulgarten, beim Blumengießen oder als Dolmetscherin beim Versuch der Kontaktaufnahme zu Schülerinnen und Schülern der Internationalen Klassen. Positiv hervorzuheben sind in dieser Zeit vor allem der rege Austausch unter den Fellows und das Engagement der Förderer, die versuchen, die Schülerinnen und Schüler in dieser schwierigen Situation bestmöglichst zu unterstützen.
8.4.2020

Farkhunda Khairzada
Fellow 2018-2020
Willkommen in der insta_class: Mit Instagram für die Abschlussprüfung lernen
Wenn die Jugendlichen nicht mehr in die Schule gehen können, fallen zentrale Aspekte ihres Lebens weg. Zudem bekommen wir mit, dass es technische und innere Hürden bei den Jugendlichen gibt, die Angebote und das Lernmaterial von verschiedenen Webseiten und der Schule zu nutzen. Mit Instagram als vertrautem Medium sind wir im Vorteil und können über unseren Account msa_instaclass eine Brücke zu anderen Lernangeboten schlagen. Wir haben den Account bereits Anfang des Jahres gestartet und wollen den Abschlussjahrgang nun dort abholen, wo er aktuell ist – zu Hause, mit ganz vielen Fragen und vielleicht Sorgen darüber, wie es für sie weitergeht.
Ganz konkret heißt das jetzt für uns:
- Wir passen die Inhalte unserer Posts und Stories an. Es soll zum Beispiel Tipps dazu geben, wie man die Zeit ohne Schule und das Lernen von zu Hause aus am besten organisieren kann.
- Wir tauschen uns mit anderen aus, sowohl unter uns Fellows als auch mit weiteren Initiativen für Jugendliche und im Bildungsbereich. Wir verweisen auf weitere Lernangebote und Initiativen.
- Wir stellen unseren Rhythmus um und erweitern unser Angebot. Außerdem wird es bald mehr Lernvideos und auch Live-Übertragungen geben.
- Wir bleiben flexibel und gehen auf die Wünsche und Anfragen unserer Follower ein. Dazu führen wir auch eine Follower-Umfrage durch.
7.4.2020

Gregor Brysch
Fellow 2018-2020
„Nummer gegen Kummer“ per Messenger verbreiten
In der gegenwärtigen Situation mache ich mir Sorgen um die häusliche Situation von vielen Kindern und Jugendlichen. Die „Nummer gegen Kummer“ ist ein Angebot, das Erste Hilfe in seelischen Notlagen bietet. Doch wie bringe ich das Angebot Kindern und Jugendlichen nah? Zumal so, dass auch Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen, das Angebot verstehen können? Gemeinsam mit zwei befreundeten Psychotherapeuten habe ich eine Messenger-Nachricht entworfen, die sich Emojis, einfacher Sprache und eines Youtube-Videos bedient, um das Angebot darzustellen. Sie kann mit jedem gängigen Messenger an Kinder und Jugendliche versendet werden.

7.4.2020

Sonja Maichl
Fellow 2018-2020
Die Corona-Krise bewältigen und verarbeiten – dafür braucht es dringend Resilienz
(…) Wir sitzen im Homeoffice vor unseren Computern und basteln an Arbeitsblättern und Erklärvideos und Quiz-Apps und vergessen darüber teilweise, dass um uns herum gerade die Welt aus den Fugen gerät. Vielleicht hilft dieser übertriebene Aktionismus uns, das Gefühl zu bekommen, die Krise durch eigene Handlungen bewältigen zu können. Den Schülerinnen und Schüler hilft er nur bedingt. Natürlich sollen sie trotzdem lernen und natürlich müssen wir überlegen, wie wir das nun sinnvoll gestalten können. Aber: Wir müssen ihnen Zeit geben, die Ereignisse, die sich gerade überschlagen, zu verarbeiten. Und wir müssen sie dabei unterstützen. Wir müssen sie informieren und aufklären. Wir müssen ihnen beibringen, wie sie Fake News erkennen, die in sozialen Netzwerken zurzeit in unglaublicher Menge verbreitet werden. Wir müssen ihnen beibringen, wie sie ruhig bleiben und kritisch hinterfragen, statt nach jeder neuen Nachricht in Panik zu verfallen. Wir müssen die Person sein, die sie fragen dürfen, wenn sie sich trotzdem nicht sicher sind, was sie noch glauben sollen und was nicht. (…)
Das ist ein Auszug aus Sonja Maichls Text „Was Schülerinnen und Schüler in der Corona-Krise brauchen? Resilienz! Ein Plädoyer.
6.4.2020

Jasmin Friese
Fellow 2019-2021
Erfolgreich lernen mit Youtube
Ich habe eine Liste mit audiovisuellen Lernformen aufgestellt, die den Schülerinnen und Schülern nicht nur helfen soll, sich eigenständig Lerninhalte zu erschließen, sondern auch mit Spaß und Freude zu lernen. Bei YouTube finden sich sehr viele Kanäle mit schulischen Inhalten, die ich den Schülerinnen und Schülern aufbereitet und zur Verfügung gestellt habe.
3.4.2020

Sonja Maichl
Fellow 2018-2020
Mathe statt Zocken: Prüfungsvorbereitung per Gaming-Plattform
Ich arbeite mit meinen Schülerinnen und Schülern weiter an der Prüfungsvorbereitung, auch wenn momentan nicht sicher ist, wann und wie die Abschlussprüfungen stattfinden werden. Dazu nutze ich Twitch, eine Onlineplattform, die hauptsächlich Gamer verwenden, um ihre Spiele live zu streamen und anderen beim Zocken zuzuschauen. Einige meiner Schülerinnen und Schüler kannten die Seite bereits. „Und was streamen Sie dann so? Fortnite?“, fragte ein Schüler mich, als ich ihm erzählte, dass ich jetzt dort angemeldet bin. „Nein, natürlich Deutsch und Mathe!“, antwortete ich und erntete dafür ein ebenso erstauntes wie anerkennendes „Çüş!“. Das Angebot stieß auch bei vielen anderen Schülerinnen und Schülern auf Interesse und sie schalten regelmäßig ein, um mit mir online zu lernen. Im Livestream können sie sowohl mich sehen, als auch den Bildschirm meines Tablet-PCs, den ich teile. Im Chat können sie Fragen stellen, Lösungen vorschlagen und sich austauschen. Die Dokumente zum Stream stelle ich ihnen über OneDrive zum Download zur Verfügung. Ein Highlight war eine komplette Erörterung, die wir so gemeinsam auf Twitch geschrieben haben. Wer verpasst hat einzuschalten oder keine Zeit hat, kann sich im Nachgang noch mehrere Tage lang die Aufzeichnung anschauen.
2.4.2020

Janine Schwarzenberg
Fellow 2019-2021
Homeschool Helden – ein interaktiver Podcast für Schülerinnen und Schüler
Unser Gedanke war: Wenn Schülerinnen und Schüler gerade nicht zu uns Fellows kommen können, dann kommen wir Fellows zu ihnen – mit unserem Podcast Homeschool Helden. Wir möchten ihnen eine Stimme geben, sodass sie sich durch den Podcast über ihren Alltag im Homeschooling austauschen können. Denn sie sind es, die durch die Corona-Krise die ersten Erfahrungen in einer nie dagewesenen Schulsituation machen. So werden die Kinder und Jugendlichen zu Helden im Homeschooling, die sich gegenseitig unterstützen. Wir möchten Schülerinnen und Schüler nicht nur empowern, sondern auch ein Gemeinschaftsgefühl während des auferlegten „Social Distancing“ erzeugen.
2.4.2020

Maria Braune
Fellow 2018-2020
Ganz klassisch: Eine Postkarte an Kinder und Eltern schreiben
Besonders Schülerinnen und Schüler an Grundschulen sind digital nur sehr eingeschränkt zu erreichen. Darum habe ich mich für den klassischen Weg der Kontaktaufnahme entschieden – und Postkarten geschrieben. Neben aufmunternden Worten habe ich auch Feedback zu den individuellen Lernfortschritten auf der Plattform ANTON gegeben. Zu den Postkarten habe ich ein Schreiben für die Eltern gelegt, das Kontaktmöglichkeiten und (möglichst einfach formulierte) Tipps & Tricks für die Gestaltung eines förderlichen Lernumfeldes zu Hause beinhaltet. Ich habe es mir schließlich nicht nehmen lassen, die Briefe selbst mit dem Fahrrad zu verteilen – was mir nicht nur spannende Einblicke in die Wohnumgebung der Schülerinnen und Schüler, sondern auch das ein oder andere herzliche Türklingelgespräch mit deren Eltern eingebracht hat. Die Reaktionen auf die Postkarten-Aktion haben deutlich gezeigt, dass viele Eltern und Kinder für jede Form von Unterstützung sehr dankbar sind: Zum Beispiel haben Eltern angerufen, um nach zusätzlichem Lernmaterial zu fragen, Schülerinnen und Schüler wollten einfach die Erlebnisse der vergangenen Tage mit mir teilen und beteiligen sich nun merklich stärker beim Online-Lernen mit ANTON – ein Mangel an digitalen Kanälen sollte also nicht davon abhalten, Anteil zu nehmen und Nähe herzustellen.
1.4.2020

Susanne Braun
Fellow 2018-2020
Die wichtigste Frage der Welt: „Wie geht es dir?“
Mindestens einmal pro Woche rufe ich bei meinen Schülerinnen und Schülern zu Hause an. Neben den üblichen schulbezogenen Fragen „Wie gut kommst du mit den Aufgaben voran?“ oder „Bei welcher Aufgabe kann ich dir heute helfen?“, dürfen Fragen wie „Was spielst du zurzeit am liebsten?“, „Was vermisst du?“ und „Wie geht es dir?“, auf gar keinen Fall fehlen. In dieser außergewöhnlichen Situation ist mir die Beziehung zu den Kindern wichtiger denn je – die Befindlichkeiten haben Vorrang vor der Lösung der schwierigen Matheaufgabe. Doch nicht nur die Kinder telefonieren mit mir, auch die Eltern freuen sich über ein „Hallo“ und die Frage nach dem Umgang mit dieser Zeit. Sie schätzen die Unterstützung via Telefon und von beiden Seiten hat man das Gefühl, ein Stückchen zusammenzuwachsen. Also Telefon in die Hand, Nummer wählen, fragen: „Und….wie geht es dir?“
31.3.2020

Eva Maria Schmitt
Fellow 2018-2020
Gemeinsam lesen üben – am Telefon
Wer aktuelle Studien liest, kennt die erschreckenden Zahlen: Fast 20 Prozent aller Grundschülerinnen und Grundschüler hat beim Übergang in die Sekundarstufe keine ausreichenden Lesekompetenzen entwickelt. Für uns bei TFD ist es daher eine zentrale Aufgabe, unsere Kids beim Entwickeln ihrer Sprachkompetenz zu unterstützen. Ich nutze die unterrichtsfreie Zeit dazu, diese Lücken mit meinen Schülerinnen und Schülern zu schließen. Wir orientieren uns dabei an den Materialien von Elis (Evidenzbasierte Leseförderung in Schulen). Jeden Tag steht ein kurzer Sachtext mit Fragen wie „Warum ist ein Baumstamm rund?“ oder brandaktuellen Themen wie „Warum ist Händewaschen wichtig?“ auf dem Plan. Anhand von Audiodateien können die Kinder den Text eigenständig Zuhause erarbeiten. Dann haben wir unser Telefondate. Die Schülerinnen und Schüler lesen mir vor, ich notiere Zeit, Lesefehler, Selbsteinschätzungen und gebe eine Rückmeldung. Anschließend tauschen wir uns zum Thema aus. Ich bin wirklich angetan von dem hohen Maß an Selbstorganisation und Motivation, die meine Schülerinnen und Schüler an den Tag legen. Außerdem genießen wir alle unsere täglichen Telefonate als heilsame Miniroutine in dieser ungewöhnlichen Zeit. Ich bin gespannt, wohin die Sache noch führt und hoffe von Herzen, dass das Projekt meine Schülerinnen und Schüler beflügelt!
30.3.2020

Juliane Meißner
Managerin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Unterstützung für Betroffene häuslicher Gewalt
Expertinnen und Experten befürchten aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Ausgangsbeschränkungen eine Zunahme von häuslicher Gewalt und sexueller Übergriffe. Für die Stadt Wuhan und mehrere Länder der EU, wie Dänemark und Frankreich, gibt es für den Anstieg der Fallzahlen bereits Belege. Uns und unseren Fellows ist es besonders wichtig, guten Kontakt zu unseren Schülerinnen und Schüler zu halten. So wissen wir, wie es ihnen derzeit geht und haben dadurch gleichzeitig ihre psychosoziale Situation im Blick.
Unterstützung, Beratung und Informationen erhalten Hilfesuchende telefonisch und online:
- 116 111 – das Kinder- und Jugendtelefon, Montag bis Samstag jeweils von 14 bis 20 Uhr
- 0800 22 55 530- das Hilfetelefon „Sexueller Missbrauch“, montags, mittwochs und freitags von 9 bis 14 Uhr, dienstags und donnerstags von 15 bis 20 Uhr
- www.save-me-online.de – das Online-Beratungsangebot des Hilfetelefons „Sexueller Missbrauch“
- JugendNotmail – Online-Beratung bei Konfliktsituationen und problematischen Familiensituationen
27.3.2020

Wendy Kopp
CEO & Co-Founder Teach For All
Unterricht via Radio: Wie Fellows weltweit für #Bildungsgerechtigkeit kämpfen
Wie geht es jetzt eigentlich Schülerinnen und Schülern in anderen Teilen der Welt – und was unternehmen #Fellows dort? In Nigeria wird der Unterricht von Fellows übers Radio ausgestrahlt. Ein Tool, das ein spanischer Alumnus entwickelt hat (welches er nun kostenlos anbietet und mittels Webinaren erklärt) wird plötzlich an über 30% der Schulen in Hong Kong genutzt. Auf Spanisch, Französisch, Englisch oder Arabisch werden übers gesamte Netzwerk hinweg Ideen geteilt, wie man Kinder und Jugendliche erreichen kann, die keinen Zugang zum Internet haben. „In dieser Zeit der Unsicherheit machen mir solche Geschichten Hoffnung“, schreibt Wendy Kopp, und nimmt uns in diesem Artikel unter anderem mit nach China, Nigeria, Peru. Und da hat sie Recht – wir sind sehr dankbar, Teil dieses großartigen Netzwerks zu sein, das sich weltweit mit so viel Power und Kreativität für Bildungsgerechtigkeit einsetzt.
27.3.2020

Stefan Mintert
Senior Programmmanager
(Fast) business as usual: Der letzte Tag der spontan-digitalen Fortbildung
Die Fortbildung der Klasse 2018 startet in den letzten Tag – und es gab allein heute Vormittag bis zu 16 parallele Angebote zu Workshops, Sprechstunden und Vorträgen! Denn auch in der aktuellen Situation möchten wir unseren Fellows die Fortbildungen ermöglichen, die das Leadershipprogramm ausmachen. Heute Vormittag konnte gewählt werden zwischen Themen wie:
- Führung | „Die Grundlage von Führung – die Fähigkeit zum Gespräch“
- Innovation | „Der Mensch im Epizentrum: Warum menschenzentriertes Design den Unterschied macht“
- Digitales | „Gutes tun neu gedacht: Ein Beispiel über die Steigerung von Biodiversität“
Zudem haben mehrere Alumni Sprechstunden zum Thema „Zukunft“ angeboten, in denen sich die 2018er Fellows dazu austauschen konnten, wie es nach der Zeit als Fellow weitergehen kann. Ein großer Dank geht an unseren Förderer Accenture und an unsere Alumni, ohne die unsere so spontan-digitale Fortbildung nicht möglich gewesen wäre.
26.3.2020

Julius Strey
Fellow 2019-2021
Erstmal Laptops für Schülerinnen und Schüler organisieren
Auf einen Schlag muss der Unterricht digital funktionieren. Darin steckt eine große Chance – doch an vielen Stellen hält die digitale Infrastruktur unserer Schülerinnen und Schüler nicht Schritt mit den Anforderungen der vielfältigen Angebote. Vielen fehlt es vor allem an Computern. Diesem Problem möchte ich mit einfachen Mitteln begegnen: Über Aufrufe in sozialen Netzwerken sammle ich gebrauchte Laptops, mache sie wieder fit und verteile sie an die Jugendlichen, die kein Endgerät zur Verfügung haben. Längerfristig wird eine Gruppe von Fellows das Projekt ausweiten – ich freu mich drauf und hoffe, dass sobald wie möglich all unsere Schülerinnen und Schüler arbeitsfähig sind. Computer4All!
26.3.2020

Ina Schuster
Fellow 2018-2020
Den Schülerinnen und Schülern zeigen, dass wir an sie denken
In den vergangenen Tagen habe ich im Kollegium die Zusammenstellung von zwei Collagen für unsere Schülerinnen und Schüler initiiert. Die Fotos der Kolleginnen und Kollegen ergeben für die erste Collage einen Text, für das zweite Bild haben sie aufgeschrieben, was sie den Jugendlichen wünschen. Alle sind mit großem Engagement dabei und die Schülerinnen und Schüler freuen sich über eine persönliche Botschaft neben den digitalen Hausaufgaben. Den Kids so zu zeigen, dass man an sie denkt, bringt ihnen eine besondere Form der Wertschätzung entgegen.
26.3.2020

Beeke Melcher
Fellow 2019-2021
Heimat, Gleichberechtigung, Corona: Schülerinnen bloggen zu wichtigen Themen
Auf dem Blog ohs44 teilen Schülerinnen des Jahrgangs 9 der Otto-Hahn-Schule in Berlin-Neukölln alles, was sie bewegt. Emona und Anonym35 schreiben über Ausbildungsberufe, Heimat, Gleichberechtigung und – unvermeidlich – Corona. Von ihrer Weltsicht können sich meiner Meinung nach auch viele Erwachsene eine große Scheibe abschneiden. Memes, Artikel und Videos teilen die Schülerinnen regelmäßig. Mitmachen kann jeder Schüler und jede Schülerin. Seit kurzem ist der Blog auch in der Vertretungsplan-App zu finden. Eben ganz nah an der Zielgruppe. Bald führen wir unser erstes Interview. Also, stay tuned!

25.3.2020

Jasmin Friese
Fellow 2019-2021
Fit bleiben – mit Übungen für Zuhause
Mit einem ausgeglichenen Körper lässt sich besser und konzentrierter lernen. Um dafür zu sorgen, dass unsere Schülerinnen und Schüler Zuhause aktiv bleiben und Abwechslung am Schreibtisch haben, habe ich Bildmaterial hergestellt, das einfache Dehnungs- und Kräftigungsübungen beinhaltet. Jedes Bild habe ich auch mit kleinschrittigen Erklärungen versehen, damit unsere Kids wissen, was sie bei der Durchführung beachten müssen. Ich hatte aber schon den ein oder anderen lustigen Live-Video-Stream mit meinen Schülerinnen und Schülern, in denen ich die Übungen mit ihnen gemeinsam machen konnte. So bleiben sie nicht nur fit, sondern kommen auch mal auf andere Gedanken.
25.3.2020

Carin Schneiders
Fellow 2019-2021
Challenges, Sportvideos und Links in der QuaranteenClass
Die Schulen sind zu…und jetzt? Das habe ich mich auch gefragt und wenn ich mich das frage, fragen sich das meine Schülerinnen und Schüler nicht erst recht? Aus dieser Frage ist nun QuaranteenClass entstanden, eine Website mit Challenges für jeden Tag, Sportvideos zum Mitmachen, mit Links zu Lernplattformen, (un)nützem Wissen, virtuellen Museumsrundgängen und vielem mehr. Durch die Vielzahl an Vorschlägen und Ideen, die mich erreicht haben, wächst die Website von Tag zu Tag mehr und bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich inspirieren zu lassen, Fragen zu stellen und die Website selbst mitzugetalten.
24.3.2020

Carmen Ringler
Fellow 2019-2021
Jenseits des Lernstoffs: Zeit für ein Tagebuch!
Ich habe für die Schülerinnen und Schüler ein Tagebuch erstellt, in dem sie immer montags bis freitags die Seiten füllen können. Dabei werden vor allem nicht-fachliche Aufgaben bearbeitet. Zum Beispiel werden Geschichten geschrieben, Bilder gemalt, Interviews geführt oder der Frage nachgegangen, was für eine Superkraft sie gerne hätten. Und natürlich darf die Frage: „Was vermisse ich am meisten an der Schule?“ nicht fehlen. Bis jetzt haben sich die Schülerinnen und Schüler sehr über ihr persönliches Tagebuch gefreut. Und ich freue mich schon jetzt darauf, zu lesen, wie die Wochen für die Kinder sind.
24.3.2020

Kathrin Justen
Senior Managerin Recruiting & Hochschulmarketing
Recruiting und Auswahl neuer Fellows: ab sofort digital
Als Recruiterin oder Recruiter bei TFD ist man normalerweise viel an den Hochschulen im Land unterwegs. Was also tun, wenn die geschlossen sind und die vorlesungsfreie Zeit der Universitäten verlängert wird? Welche Formate können wir nutzen und über welche Kanäle zusätzlich kommunizieren, um unsere Arbeit und unser Programm bei potenziellen Fellows bekannter zu machen? Das sind die Fragen, die wir uns gerade stellen. Denn schließlich wollen wir auch in diesem Sommer wieder weit mehr als hundert Fellows an Schulen schicken. Unser Team, das dann den Bewerbungsprozess der Fellows betreut, muss noch stärker umdenken – Kern unseres Auswahlverfahrens ist schließlich ein persönliches Gespräch. Daher beschäftigen wir uns gerade intensiv damit, wie wir den Auswahlprozess digital durchführen können. Wir sind bereits mittendrin und hoffen, ab April damit startklar zu sein – die Zeit übrigens, in der wir üblicherweise die meisten Gespräche führen.
23.3.2020

Susanne Frank
Senior Managerin Leadershipprogramm und Alumninetzwerk
Digitale Fortbildung: Über Frust und Chancen sprechen
Heute ist die Fortbildung für unsere Fellows der Klasse 2019 gestartet. Was eigentlich als Präsenzveranstaltung geplant war, führen wir nun digital durch. Der Auftakt fand mit über 140 Teilnehmenden statt, und was sonst in Gesprächen stattfindet, wurde digital: Dank Chats, Padlets und wordle-Wortwolken haben wir uns ehrlich zu Fragen wie „Welche Probleme sehen wir in der momentanen Situation?“, „Welche Chancen liegen auch darin?“ und „Was gibt uns Kraft?“ ausgetauscht. So konnte in anonymer Form auch dem aktuellen Frust Raum gegeben werden: Fellows äußerten zum Beispiel, dass viele Ideen an der DSGVO scheiterten, viele Schülerinnen und Schüler keine Endgeräte hätten und schwer zu erreichen seien und vieles mehr. Dazu kommt die große Unsicherheit, wann es mit dem regulären Schulalltag weitergehen kann. Nichtsdestotrotz sehen viele Fellows eine große Chance in der aktuellen Situation: Digitalisierung passiert JETZT, jahrgangsübergreifendes Lernen und Kreativität werden ermöglicht. Das Schwerpunktthema der Fortbildung „Student Leadership – Wie können meine Schülerinnen und Schüler Verantwortung für ihr Lernen übernehmen?“ passt nur zu gut in die momentane Situation. Dazu bald mehr!
23.3.2020

Nina Siemer
Fellow 2018-2020
Keep it simple.
Ich mache weiter mit den täglichen Challenges für meine Schülerinnen und Schüler. Heute: „Sketch what you see when you look out the window.“ Ich bin sehr angetan von der Kreativität meiner Künstlerinnen und Künstler der neunten Klasse! Für mich ist diese Challenge ein gutes Beispiel dafür, dass es nicht immer komplexe Methoden oder Tools fürs selbstständige Lernen braucht – just keep it simple.

20.3.2020

Elvira Bauer
Fellow 2019-2021
Lernen lernen: 11 Tipps
Selbstorganisiertes Lernen wird gerade zu DEM Thema. Aber es ist nicht zu unterschätzen, wie anspruchsvoll es gerade für unsere Schülerinnen und Schüler ist, diese überfachliche Kompetenz zu entwickeln. Denn auch das Lernen muss gelernt werden – in Zeiten der Corona-Krise mehr denn je. Als Unterstützung habe ich 11 Tipps für das Lernen zu Hause zusammengestellt. Die Beschulung zu Hause ist eine komplexe Herausforderung, bei der fachbezogene Arbeitspakete allein nicht ausreichen werden. Die digitale Welt gibt uns zum Glück viele Möglichkeiten für einen Kontakt, der keine Einbahnstraße bleiben braucht. Lasst uns versuchen, im Austausch zu bleiben, untereinander und mit den Schülerinnen und Schülern. Gemeinsam sind wir stark!
20.3.2020

Ulf Matysiak
Geschäftsführer
Im Mittelpunkt: Schülerinnen und Schüler, nicht nur Unterrichtsstoff
Wir haben viele unsere Schülerinnen und Schüler nun schon fast zwei Jahre begleitet und jetzt – kurz vor dem Abschluss – können wir sie nicht mehr so unterstützen, wie wir es bisher getan haben. Derzeit improvisieren wir und bauen Strukturen auf, um nah an ihnen dranzubleiben. #SocialDistancing darf nicht dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler sich alleingelassen fühlen. Schnell und pragmatisch Lösungen zu suchen und umzusetzen, ist jetzt das Beste. Im Mittelpunkt müssen dabei aber die Schülerinnen und Schüler stehen, nicht nur der Unterrichtsstoff. Es ist wichtig zu wissen, wie es den Kindern und Jugendlichen geht und was sie brauchen. Längerfristig müssen wir uns darauf vorbereiten, dass das Coronavirus nicht gänzlich verschwinden wird. Schulen könnten künftig vereinzelt immer wieder schließen, wenn es Verdachtsfälle gibt. Deshalb müssen wir einen Weg finden, wie Schule zu den Kindern und Jugendlichen kommen kann. Uns ist es wichtig, all diese wichtigen Fragen zu stellen und Antworten darauf zu finden – und ich bin zuversichtlich, dass wir sie in den nächsten Wochen haben werden.
20.3.2020

Elise Laatz
Fellow 2018-2020
Eine ganze Schulcommunity erreichen über Slack
Ein weiteres Ergebnis aus dem Bar Camp der Region West ist eine Fellow-zu-Fellow-Einführung in Slack, die ich mit einer weiteren Fellow jahrgansübergreifend anbieten werde. Slack ist eine Plattform, über die man zum Beispiel Arbeitsaufträge, Links zu digitalen Ressourcen und Dateien hochladen kann. Sie kann als App genutzt werden und bietet deshalb den großen Vorteil, Schülerinnen und Schüler auch über ihre Smartphones zu erreichen. Da man in verschiedenen Channels organisiert ist, kann man eine ganze Schulcommunity übersichtlich in Klassen verwalten, denn es werden bis zu 2000 Teilnehmer in einem Slack-Kanal akzeptiert.
19.3.2020

Michael Raible
Senior Expert Digitale Bildung & Programmmanager
Impuls zu digitalem Lernen mit knapp 100 Fellows
Gestern überlegt, heute mit knapp 100 Fellows umgesetzt: In einem 25-minütigen Impuls haben wir besprochen, was bei digitalem Lernen zu beachten ist. So ist es bei digitaler Kommunikation besonders wichtig, so klar zu sein wie möglich. Welche Aufgaben sind genau zu bearbeiten? Wie lange werden die Schülerinnen und Schüler dafür brauchen? Dabei gilt: Weniger ist mehr – es ist besser, 3 von 4 Aufgaben bearbeitet zu haben, als keine von 8. Nicht vergessen sollte man außerdem, dass auch im digitalen Raum Empathie und eine gute Beziehung nötig sind, sonst fällt vielen Schülerinnen und Schülern das Lernen schwerer.
19.3.2020

Nina Siemer
Fellow 2018-2020
Jeden Tag eine Challenge
Ich habe guten Kontakt mit meinen Schülerinnen und Schülern und habe mir jetzt Folgendes überlegt: Um sie ein bisschen bei Laune zu halten und zu schauen, ob sie meine Nachrichten wirklich lesen, stelle ich ihnen jeden Tag eine Challenge (hier sind meine Beispiele). Wer diese regelmäßig bearbeitet, bekommt eine kleine Überraschung von mir, wenn wir zurück in der Schule sind. Wenn es die ganze Klasse schafft, backe ich vielleicht einen Kuchen. Funktioniert bisher richtig gut!
19.3.2020

Gönül Eğlence
Leiterin Region West
Region West startet gemeinsam in den Tag
Gleich bei unserer ersten Lagebesprechung zur Situation des Homeoffice haben wir beschlossen, den Tag ab jetzt gemeinsam zu starten. Jeden Morgen schalten wir uns per Videochat zusammen und reden über To-dos – aber vor allem geht es darum, in Zeiten von #socialdistancing #social zu sein. Zusammenfinden, dem Tag eine Struktur geben und eben nicht allein vor sich hin arbeiten. Wir können schon qua Job bei Teach First Deutschland nicht „nicht #social“ sein. Jetzt eben nur #digital.
19.3.2020

Paul Darscheid
Fellow 2019-2021
Was brauchen Schülerinnen und Schüler jetzt von uns?
Eine weitere Fragestellung in dem Bar Camp war, wie und womit wir unsere Schülerinnen und Schüler außerfachlich unterstützen können. Uns wurde bereits klar, dass die Möglichkeiten stark davon beeinflusst sind, welche Kommunikationswege uns zur Verfügung stehen. Die meisten von uns versuchen jetzt als erstes, Kontakt zu ihren Schülerinnen und Schülern aufzubauen, Unterstützung anzubieten und herauszufinden, was sie von uns brauchen. Das könnten zum Beispiel Unterstützung bei der Selbstorganisation sein, Motivationssteigerungen oder Input für Lern- und Erklärmaterial. Aber auch das Kontakthalten an sich und die regelmäßigen Fragen „Wie geht es dir? Was brauchst du noch von mir?“ haben wir als essentiell wichtig eingestuft.
19.3.2020

Jan Ehlert
Fellow 2019-2021
Digitales Bar Camp mit über 50 Fellows der Region West
Wir Fellows und das Team in NRW nutzen das Homeoffice momentan zum intensiven Austausch. Unter anderem wurden heute unter der Kernfrage „Welche niederschwelligen digitalen Tools kann ich zur Unterstützung meiner Schülerinnen und Schüler nutzen?“ die Praxis und Erfahrung einzelner Fellows besprochen. Zum Einsatz kommt bspw. die App „Explain Everything“, mit der sich eigene Videos produzieren lassen. Als „Tafelersatz“ lässt sich das Geschehen auf dem eigenen Monitor aufnehmen und durch Erklärung ergänzen. Der Vorteil ist, dass die Schülerinnen und Schüler die Videos jederzeit via Youtube erreichen können und dennoch gezielte, also auf die Aufgabenpakete der Schule abgestimmte, Unterstützung erhalten. Ebenfalls auf Youtube findet sich der Kanal „Simple Club“. Dieser wird durch eine eigene Lernplattform ergänzt. Die Zugänge sind zur Zeit kostenfrei und laufen aus, ohne dass eine Abmeldung verschickt werden muss.
18.3.2020

Torsten Menzel
Leiter Region Sachsen
Digitales Treffen mit 40 Fellows – läuft.
Gestern Abend, Tag 2 der Schulschließungen in Sachsen: Manche Fellows sind in der Notbetreuung aktiv; andere versuchen im Homeoffice, Kommunikationswege zu Schülerinnen und Schülern aufzubauen. Bekannte Wege gibt es gerade nicht. Also wird improvisiert und ausprobiert, skeptische Kolleginnen und Kollegen werden überzeugt und es wird mit dem Datenschutz gerungen. Beste Grundlage, um Erfahrungen zu teilen und voneinander zu lernen: Welche Plattformen laufen schon? Welche noch nicht? Wer kommuniziert direkt mit älteren Schülerinnen und Schülern, wie bindet man die Eltern der Jüngeren ein? Wo laufen die Infos via Mail? Wo wird noch telefoniert? Oder wer schreibt sogar einen ganz klassischen Brief, um die digitale Zusammenarbeit anzubahnen? Die Entscheidungen kamen so schnell, dass nicht überall digitale Plattformen etabliert werden konnten. Wie dies jetzt gelingen wird, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen. Fest steht: Fellows untereinander sind im Austausch. Statt persönlicher Treffen und Fortbildungen hilft ad hoc die Kommunikation via Microsoft Teams, sich gegenseitig zu zeigen, wie sie ihre Schülerinnen und Schüler begleiten können – und das bleibt auch bei 40 Leuten konstruktiv und produktiv.
17.3.2020

Rahel Lorenzen
Leiterin Partner & Förderer, Recruiting & Auswahl
Gegen die Einsamkeit: Digitales Mittagessen
Rundmail ans Team:
„Liebes bestes Team, ich vermisse euch alle jetzt schon. Daher: Wer Lust hat, schaltet sich aus dem Homeoffice zum gemeinsamen Mittagessen dazu – entweder die ganze Stunde oder auch 10 Minuten. Einfach nur, um Hallo zu sagen. Liebe Grüße in eure Küchen und Wohnzimmer!“
17.3.2020

Marcel Merle
Leiter Finanzen, Personal und Organisation
Banales wird zu Neuland – und wie kommen jetzt eigentlich neue Teammitglieder an Bord?
Wir sind dankbar, dass wir die Möglichkeit haben, unsere Arbeit weitestgehend aus dem Homeoffice erledigen zu können. Viele Berufsgruppen haben dieses Glück nicht. Doch auch bei uns sind einige Prozesse nicht ohne Weiteres zu digitalisieren. Banale Aufgaben wie das Bezahlen unserer Rechnungen und Gehälter werden zu #Neuland. Besonders spannend: Die Auswahl und das Onboarding neuer Teammitglieder. Aber wir lösen das einfach Stück für Stück. Denn wir hören ja jetzt nicht auf. Im Gegenteil: Der Einsatz für unsere Schülerinnen und Schüler ist gerade nochmal wichtiger geworden.
17.3.2020

Philipp Schotters
Referent Region Süd
Homeoffice fürs Team, um Fellows zu unterstützen
Unsere Büros in der Zentrale und den fünf Regionen sind seit letzten Freitag vorsorglich geschlossen – alle Teammitglieder arbeiten aus dem Homeoffice. Durch diese präventive Maßnahme erhoffen wir uns, kontinuierliche Handlungsfähigkeit sicherstellen zu können: Wir wollen unseren Fellows bei der Bewältigung dieser großen Herausforderung die bestmögliche Unterstützung geben. Je nach Bundesland und Schule haben unsere Fellows teilweise Anwesenheitspflicht oder sind Teil der Notbetreuung (Angebote für die Kinder von Eltern, die gesellschaftlich wichtigen Berufen nachgehen). Derzeit sammeln wir alle Informationen zu den Möglichkeiten, wie sie trotz geschlossener Schulen für ihre Schülerinnen und Schüler wirken können – dazu gibt es bereits viele Ideen, die nicht zuletzt von den Fellows selbst kommen.
17.3.2020

Michaela Wintrich
Leiterin Kommunikation und Region Berlin-Brandenburg
Die Schulen schließen – was das für Jugendliche aus sozialen Brennpunkten bedeutet
Die Schulschließungen treffen Schülerinnen und Schüler in Brennpunkten besonders stark. Dafür gibt es mehrere Gründe: Die digitalen Lernangebote, die vielerorts genutzt werden, erreichen sie kaum. Häufig fehlen zu Hause aus finanziellen Gründen geeignete Endgeräte oder Wlan. Zudem sind die Kinder und Jugendlichen weniger geübt darin, sich Lerninhalte komplett selbst zu erschließen. Das ist besonders für die Vorbereitungen auf den Abschluss fatal: Denn mit Blick auf die Prüfungen haben sie häufig größere Wissenslücken als Gleichaltrige in anderen Schulen. Deswegen ist es entscheidend, jetzt schnell Lösungen zu finden, wie alle Schülerinnen und Schüler erreicht werden können und niemand zurückbleibt.